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Überwachung geht nicht nur im Netz – frag deinen Smart-TV

Überwachung in den eigenen Wänden ist längst nicht mehr nur Teil dystopischer Romane oder Filme. Neben deinem Online-Verhalten wissen Anbieter nun nämlich auch, was du im Fernsehen guckst.

Augen im Fernseher
Auch das Fernsehverhalten kann mittlerweile für digitale Werbung genutzt werden. Foto: imago/Photocase

Vor allem der Datenskandal um Facebook und Cambridge Analytica warf in den vergangenen Monaten die Frage auf, wer denn nun was von einem mitbekommt und weiß. Auch die von Kameras gepflasterten Straßen Chinas spielen bei dieser Frage keine unwesentliche Rolle. Neben der Überwachung im öffentlichen und digitalen Raum können Anbieter jedoch außerdem in Erfahrung bringen, welches Programm ihre Nutzer am Fernseher mitverfolgen und ihre (digitale) Werbung dementsprechend anpassen.

Überwachung im Netz und beim Fernsehen

Es ist kein Geheimnis, das Algorithmen im Netz die Möglichkeit bieten, Kunden mit gezielter, maßgeschneiderter Werbung anzusprechen. Hierfür wird allem voran das Online-Verhalten der User ausgewertet und zum Teil geschickt manipuliert. Auch Smart-TVs bieten sich für diese Methode an, wie das in San Francisco, USA, ansässige Start-up Samba TV unter Beweis stellt.

Wie the Hustle berichtet, zeichnet das Start-up im Rahmen seiner Arbeit das Verhalten der Zuschauer aus – ähnlich wie es bereits für die Quoten-Berechnung getan wird – und gleicht dieses mit persönlichen Daten wie dem Netzverhalten ab. In Zusammenarbeit mit Smart-TV-Anbietern liefert Samba TV vorinstallierte Software, die vor allem auf Retargeting ausgelegt ist.

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Angenommen man sieht sich gerade The Big Bang Theory an und wird in der Werbung auf ein bestimmtes Produkt gestoßen, dann sorgt Samba dafür, dass es einem im nächsten Schritt auf dem PC oder Smartphone angezeigt wird.

Die Werbemethoden der Moderne

Auf diese Idee ist bislang jedoch nicht nur das US-Start-up gekommen. Retargeting ist ein fester Bestandteil der meisten Werbestrategien und hat gerade im Zuge der Digitalisierung immer mehr Anwendungsgebiete erschlossen. Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis Mittel und Wege gefunden werden, auch weitere Medien für sich zu gewinnen. Das Verhalten der Nutzer hat dabei höchste Priorität und kann genutzt, allerdings ebenfalls gesteuert und sogar genau prognostiziert werden, wie es Facebook und Google bereits gezeigt haben.

Mit der Hilfe derartiger Methoden gelingt es Tech-Konzernen, die Welt teils nach Belieben zu steuern – im Netz sowie auf der Straße. Denn auch im Einkaufszentrum um die Ecke kann mittels moderner Technologie die Position der Kunden – über ihr Smartphone – bestimmt werden. Somit lässt sich ähnlich wie am Online-Verhalten ablesen, wer sich wann, wo und wie lange aufhält. Daraus wiederum lassen sich Verhaltensmuster und potentielle Interessen ableiten, die für die Platzierung der richtigen Werbung hohe Relevanz tragen.

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