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Apple Pay, nein danke: Aus diesen egoistischen Gründen hat deine Bank keine Lust drauf

Du bist unglücklicher Kunde einer der Banken, die sich dem gestarteten Bezahldienst Apple Pay verweigern? Dann erfährst du hier, warum dir der Bezahldienst überhaupt verweigert wird.

Person scannt Kreditkarte mit iPhone ein
Apple Pay war diese Woche offiziell in Deutschland gestartet. Foto: imago/imagebroker

Apples Bezahldienst Apple Pay ist erst vor kurzem auch in Deutschland an den Start gegangen. Bei zahlreichen Bankkunden dürfte die Freude darüber aber getrübt sein, denn nicht alle Kredithäuser machen mit. Vor allem große Banken wie die Sparkasse dürften mit dieser Entscheidung zahlreiche Konsumenten verärgert haben. Gehörst du dazu, bekommst du hier zumindest einen Erklärungsversuch.

Deine Bank will eigenen Zugriff auf Apples Software

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hatte kürzlich in einer Pressemitteilung bestätigt, Gespräche mit Apple zu Apple Pay geführt zu haben. Dabei ging es vor allem darum, wie der kontaktlose Bezahlvorgang per iPhone realisiert werden könne. Für Android-User ist dies immerhin schon seit Juli 2018 möglich.

Diese Banken sind nicht bei Apple Pay dabei:

  • Postbank
  • Volksbanken
  • Deutsche Kreditbank
  • Santander Bank
  • Sparkassen

Das Problem: Man stellte eine Forderung an Apple, der der Konzern keinesfalls nachzugehen gedenkt. Es wurde verlangt, dass Apple seine NFC-Schnittstelle für den Verband zugänglich macht, damit eine eigene Lösung auf iPhone, Apple Watches und anderen Apple-Endgeräten genutzt werden kann. Für Apple ein klares Sicherheitsrisiko und damit eine Ablehnung wert.

Externer Zugriff ist für Apple undenkbar

Apple äußerte sich gegenüber PCWelt dazu und bestätigte, dass man die nötige Sicherheit bei Bezahlvorgängen garantieren könne, wenn Hardware, Software und Service nciht aus einer Hand stammten. Daher sein Apple Pay auf anderen Endgeräten genauso undenkbar wie ein externer Service-Zugriff auf Apple-Hardware und -Software.

Eigentlich hat deine Bank nur keine Lust, zu zahlen

Das ist aber nicht die einzige Forderung des Sparkassenverbandes. So sieht man die eigentlich eigene Aufgabe, Girokarten und Kreditkarten von Kunden für Apple Pay freizugeben, eher bei Apple als bei sich selbst.

Das alles scheint allerdings nur an der Oberfläche des wahren Konflikts stattzufinden. Denn es scheint so, als wolle deine Bank kein Apple Pay zulassen, weil ihr schlicht und einfach die Lizenzgebühren zu hoch sind.

Was du tun kannst

Der Sparkassenverband riskiert mit seiner Verweigerung, dass du und andere Technik-affine Kunden zu Online-Banken wechseln. Hier stehen dir beispielsweise N26, die Hypovereinsbank oder Comdirect zur Verfügung. Du kannst aber auch andere Online-Bezahldienste in Anspruch nehmen.

  • boon: Die App ist in den ersten drei Monaten kostenlos und kostet danach 1,49 Euro im Monat.
  • bunq: Nach dem ersten Testmonat zahlst du 7,99 Euro. Dafür bekommst du neben Apple Pay auch eine Kombination aus drei Master- und/ oder Maestrocards sowie 25 Bankkonten.
  • Vimpay: Apple Pay gehört kostenlos zum Standardmodell. Eine Aufladung per Kreditkarte ist allerdings nicht möglich.

Wie lange der Konflikt zwischen dem Sparkassenverband und Apple noch ausgetragen wird, ist unklar. Das hängt aber vor allem auch davon ab, wie gut Apple Pay in Deutschland angenommen wird.

Wenn du dich in der Zwischenzeit noch etwas weiter ärgern möchtest, erfährst du bei uns, welche anderen Banken Apple Pay erlauben und wie es funktioniert. Wir klären dich auch gern darüber auf, ob das Zahlen per Handy gefährlich ist.

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