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Revolution der Energieversorgung: Drahtlose Übertragung des Stroms rückt näher

Es bedarf nicht zwingend eines Kabels, um Strom zu transportieren. Eine drahtlose Übertragung des Stroms wäre ebenfalls möglich. Doch das ist schon lange kein Geheimnis mehr.

Stromtrassen in einem Wald.
Bald könnten Stromtrassen der Vergangenheit angehören und die drahtlose Übertragung folgen. Foto: iStock.com/shaunl

Was Nikola Tesla schon seit 1890 wusste und bewiesen hatte, soll nun endich umgesetzt werden: die drahtlose Übertragung des Stroms. Ein Start-up hat sich diesem Projekt angenommen. Nun lohnen sich kabellose Netze zumindest in einigen Regionen.

Stromtrassen in einem Wald.

Revolution der Energieversorgung: Drahtlose Übertragung des Stroms rückt näher

Es bedarf nicht zwingend eines Kabels, um Strom zu transportieren. Eine drahtlose Übertragung des Stroms wäre ebenfalls möglich. Doch das ist schon lange kein Geheimnis mehr.

Drahtlose Übertragung des Stroms: Aller Anfang ist schwer

Als Nikola Tesla die erste drahtlose Übertragung des Stroms wagte, lief das nicht ohne Folgen ab. Zwei Glühbirnen wurden über drei Kilometer hinweg mit Strom versorgt. Es kam zu einem Stromausfall, weil der Generator durchbrannte. Dieses Problem konnte auch heute nicht richtig gemeistert werden, daher wurde seither immer wieder neue Stromtrassen gebaut und Kabel verlegt, damit wir mit Energie versorgt werden.

Das neuseeländische Start-up Emrod hat mit einem Stromversorger nun an der kabellosen Methode gearbeitet, wie das Technik-Portal New Atlas berichtet. Die neue Technik soll vor allem an abgelegenen Orten oder Gebieten mit schwierigem Gelände getestet werden. Die Laborversuche sind abgeschlossen und es gibt bereits einen Prototypen. Aktuell überträgt dieser nur wenige Kilowatt Leistung. Doch die Technik soll sich einfach skalieren lassen. Werden drahtlose Systeme mit der neuen Technologie kombiniert, lässt sich die Leistung auch erhöhen.

Nur die Erdkrümmung setzt Grenzen

Die drahtlose Übertragung erfolgt zwischen zwei Antennen, die von einem Laservorhang geschützt werden. Sobald Gefahr durch Vögel oder eine Drohne droht, wird die Übertragung unterbrochen. Die Wetterlage hat keinen Einfluss auf die neue Technologie. Voraussetzung ist eine freie Sichtverbindung. Dafür kann die Übertragungsdistanz beliebig groß sein. Nur die Erdkrümmung schränkt die Sichtweite ein. Dafür ließen sich die Antennen auf Türmen oder natürlichen Erhebungen aufstellen, so wären große Distanzen über 100 Kilometer umsetzbar. Bei solch einer Konstruktion verbraucht nur der Sender Energie und arbeitet momentan mit einer Effizienz von 70 Prozent.

Gerade wenn Leitungen verlegen teuer wird oder Eingriffe in die Landschaft vermieden werden sollen, wäre die drahtlose Übertragung interessant. Sichtbare Hochspannungsleitungen sind aber auch in Städten nicht unbedingt gerne gesehen. Bislang kann das Start-up noch keine Situation in der nahen Zukunft erkennen, in der die Drähte von der drahtlosen Übertragung vollständig abgelöst werden.

Zukunftsorientierter Einsatz der neuen Technologie

Nicht uninteressant ist die Tatsache, dass die Technologie auch fliegende Objekte vom Boden aus mit Strom versorgen kann. Zwar ist das vermutlich noch ein weit entferntes Zukunftsszenario, doch es wäre immerhin möglich. Das Start-up möchte sich zudem noch auf das Gebiet der erneuerbaren Energie ausweiten. Neue Materialien haben die Entwicklung der drahtlosen Übertragung möglich gemacht. Dafür wurde ein Material verwendet, dass dem der Beschichtung von Stealth-Flugzeugen ähnelt. Sobald es Strahlung ausgesetzt wird, verändert es sich.

Wer kein Freund von Strahlung ist, wird die neue Technologie nicht sonderlich mögen. Sie wirkt wie eine übergroße Mikrowelle. Der Unterschied ist nur, dass sich die Strahlung nicht ausbreitet, sondern im Kanal bündelt.

Die drahtlose Übertragung ist nicht die einzige Variante der Stromversorgung. Auch aus Regentropfen lässt sich Strom gewinnen. Und dein Handy lässt sich ebenfalls drahtlos laden.

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