Veröffentlicht inDigital Life

App-Tracking: Verbände befürchten schwere Folgen für Apple-Nutzer und Entwickler

Apples neue Tracking-Vorschriften sollen mehr Transparenz für iOS-Nutzer schaffen – aber nur in Teilen. Der deutschen Werbewirtschaft scheint dies nicht ganz geheuer.

Apple-Logo an einem Richterpult
Vor Gericht geht Apple gegen Leaks vor. Foto: Getty Images/MicrovOne/CHRISTOF STACHE/AFP [M]

Mit dem Rollout von iOS 14.5 will der US-Konzern Apple auch sein neues App Tracking Transparency (ATT)-Programm implementieren. Einige Details zu diesem Vorhaben kursieren bereits seit einigen Monaten, allerdings hat das Unternehmen erst im Rahmen seiner Keynote im April Näheres dazu erläutert. Konkret zielt die Funktion darauf ab, dass Nutzer selbst entscheiden können, ob sie von Apps auf Apps oder Websites getrackt werden möchten oder nicht.

Apple-Logo an einem Richterpult

App-Tracking: Verbände befürchten schwere Folgen für Apple-Nutzer und Entwickler

Apples neue Tracking-Vorschriften sollen mehr Transparenz für iOS-Nutzer schaffen – aber nur in Teilen. Der deutschen Werbewirtschaft scheint dies nicht ganz geheuer.

Apple

Apple wurde schon im Jahr 1976 von Steve Wozniak, Steve Jobs und Ron Wayne gegründet. Was als einer der ersten PC-Hersteller in einer Garage begann, ist heute eines der bekanntesten und erfolgreichsten Unternehmen am Markt. Neben Personal Computern ist der Apple-Konzern mittlerweile vor allem für seine Smartphones und Tablets bekannt, bietet darüber hinaus aber auch eine Vielzahl an Softwarelösungen für diverse Bereiche an.

Wegen App Tracking Transparency: Deutsche Werbewirtschaft klagt

Um die Privatsphäre von iOS-Nutzern zu gewährleisten, müssen App-Entwickler künftig das ATT-Framework verwenden. Das bedeutet, dass sie die Benutzer um Erlaubnis bitten müssen, um diese mittels Apps und Websites zu tracken oder auf ihre Apple-ID zuzugreifen. Mit der Ankunft von iOS 14.5 sollten iPhone-Besitzer beim Öffnen ihrer Apps für das Tracking entsprechende Benachrichtigungen angezeigt bekommen.

Das nicht unwesentliche Problem bei diesem Vorhaben: Die Vorgabe gilt zwar für sämtliche Drittanbieter von iOS-Apps, nicht aber für die hauseigenen Dienste Apples. Das bedeutet, dass der iPhone-Macher theoretisch auch weiterhin ohne Zustimmung der Nutzer deren Daten sammeln dürfte.

„Durch diese einseitig auferlegten Maßnahmen schließt Apple faktisch alle Wettbewerber von der Verarbeitung kommerziell relevanter Daten im Apple-Ökosystem aus“, schreibt der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) in einer Pressemitteilung. Auch der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und die Organisation der Mediaagenturen (OMG) schließen sich der Klage gegen Apple an.

Apple bleiben zwei Möglichkeiten

Dem ZAW zufolge werde durch das neue Framework „die jahrelange Symbiose aus App-Entwicklern, Werbungtreibenden und Werbevermittlern gefährdet und ein Paradigmenwechsel zugunsten Apples eingeleitet, in dessen Folge auch Verbraucherinteressen beeinträchtigt werden“. Sollte die Klage Erfolg haben, stünden Apple zwei Optionen zur Wahl: Entweder müsste das Unternehmen selbst ebenfalls das ATT-Framework nutzen oder aber die Nutzung für alle Entwickler freiwillig gestalten.

In Sachen App-Tracking müssen aber nicht nur Werbetreibende ein Auge offenhalten. Auch als Nutzer solltest du stets auf der Hut sein. So machen derzeit etwa auch im Google Play Store Fake-Apps die Runde, die nur an deine Daten wollen. Während dich gerade noch das Release von iOS 14.5 erwartet, sind jüngst bereits neue Informationen zu iOS 15 an die Öffentlichkeit gedrungen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.