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Von 1994 bis 2021: Die Geschichte des Smartphones

Am 14. September soll Apple in seiner Keynote 2021 das neue iPhone 13 vorstellen. Es wäre bereits die 24. iPhone-Generation seit 2007. Doch die Geschichte des Smartphones beginnt eigentlich schon 13 Jahre zuvor…

Am 14. September stellt Apple angeblich das iPhone 13 vor. Foto: Kicking Studio/Shutterstock.com

Als das erste Smartphone 1994 auf den Markt kam, war Bill Clinton noch US-Präsident, Deutschland erst seit vier Jahren wiedervereint und die meisten Haushalte telefonierten noch an der Schnur. 27 Jahre später ist das Smartphone zum stetigen Begleiter in der Hosentasche geworden und ist weit mehr als nur ein Telefon. Und die Entwicklung geht weiter: Am 14. September stellt Apple in seiner Keynote 2021 neue Produkte vor. Insider gehen davon aus, dass der Konzern hier auch das iPhone 13 präsentiert.

Unter anderem werden von der neuen iPhone-Generation neue Kamerafunktionen erwartet, etwa einen Porträtmodus namens „Cinematic Video“, zudem ein auf KI basierendes Filter-System und noch bessere Videoqualität. Kaum zu glauben, dass das erste Handy mit Kamera vor nicht mal 20 Jahren auf den europäischen Markt kam – ein Rückblick auf die Geschichte des Smartphones.

Erstes Smartphone mit Internetzugang

Das IT-Unternehmen IBM entwickelt 1992 das erste Smartphone, den „Simon Personal Communicator“ (SPC). Ab 1994 wird es zum Verkauf angeboten. Sehr kompakt war das kastenförmige Gerät nicht, es weist jedoch schon einige typische Smartphone-Features auf, etwa einen Touchscreen, einen Kalender und ein Adressbuch. Zudem kann es E-Mails sowie Faxe verschicken. Jedoch wiegt der „Simon“ mehr als ein halbes Kilo. Zum Vergleich: Das iPhone 12 wiegt nur 162 Gramm.

Zwei Jahre später, 1996, folgt das erste Smartphone mit Webbrowser mit GSM-Internetzugang, das „Nokia Communicator“. Es dauert noch bis 2001, bis immer mehr Mobiltelefone mit Internetzugang ausgestattet werden. Aufgrund der hohen Preise für mobile Daten nutzen allerdings die wenigsten diese neue Funktion.

Erste Handykamera, Musikplayer und GPS-Navigation

Um die Jahrtausendwende kommen immer weitere Neuerungen in der Welt der Mobiltelefonie auf, etwa die Kamera. Laut dem „Handymuseum“ von Mobilcom-Debitel legte Toshiba 1999 mit dem „Toshiba Camesse“ in Japan den Grundstein für die Fotografie mit dem Handy. Die Fotoauflösung: stolze 0,11 Megapixel. Zum Vergleich: Die aktuellen Spitzenmodelle bieten bis zu 108 Megapixel – also das knapp Tausendfache! 2001 folgt mit dem „Siemens SL45“ das erste Handy mit austauschbarer Speicherkarte sowie einem integrierten MP3-Player. Eine Besonderheit: Die mitgelieferten Kopfhörer waren auch als Freisprecheinrichtung nutzbar.

2002 nutzt ein Australier in einem Chat zum ersten Mal das Wort „Selfie“. Im selben Jahr führt Nokia mit dem „Nokia 7650“ das erste massentaugliche Handy mit Kamera auf dem europäischen Markt ein. Auch das erste Blackberry kommt 2002 auf den Markt: Es hat eine integrierte Computer-Tastatur hat und Smartphone-Features wie E-Mail-Dienst, Kalender oder Adressbuch. 2003 folgt mit dem „Nokia 3650“ das erste Handy, dessen Kamera auch Video-Aufzeichnungen erlaubt. 2005 bringt Siemens eines der ersten Mobiltelefone mit GPS auf den Markt: Die mobile Navigation per Handy war geboren.

Einen großen Schritt in Richtung der Smartphones, wie wir sie kennen, machte Sony Ericsson mit dem P800. Hier war beim Erscheinen 2003 der erste farbige Touchscreen verbaut, wo bisher bei den PDAs (Personal Digital Assistant) nur schwarze Pixel mit einem speziellen Stift umhergeschoben wurden.

Steve Jobs enters the chat

Die tatsächliche Smartphone-„Revolution“ begann allerdings am 9. Januar 2007: An diesem Tag stellte der damalige Apple-Chef Steve Jobs das erste iPhone vor. Das Produkt vereint Mobiltelefon, iPod mit Touchscreen und Internet-Kommunikationsgerät mit E-Mail, Browser, Navigation und zahlreichen weiteren Funktionen. Dank des vergleichsweisen großen Touchscreens können Nutzer nun fast wie am Computer durch das Netz surfen. In Sachen Bildschirm hat sich inzwischen nochmal einiges getan. Zum Vergleich: Das erste iPhone hatte eine Display-Auflösung von 480 x 320 Pixel, das P800 von Sony Ericsson vier Jahre zuvor lediglich 320 x 208 – und das aktuellste Apple-Modell, das iPhone 12 Max, dagegen 2.532 x 1.170 Pixel.

Über die nächsten Jahre entwickeln Smartphones sich rasant weiter: 2008 geht das Android-Betriebssystem an den Start, App Store und Google Play Store gehen online, um Nutzern noch mehr Programme für ihre Geräte zur Verfügung zu stellen. Auch zahlreiche große Plattformen verdanken ihren Erfolg dem Smartphone-Hype: Mit WhatsApp können Nutzer ab 2009 Bilder und Videos versenden, 2010 launcht Instagram, 2011 Snapchat und die iCloud. 2012 geht mit Tinder eine der ersten Dating-Apps an den Start, 2013 kürt das Oxford English Dictionary „Selfie“ zum Wort des Jahres.

20 iPhone-Generationen sowie mehrere Millionen Apps und zahlreiche neue Designs und Funktionen später ist das Smartphone heute viel mehr als nur ein Telefon mit Internetzugang und Kamera: Es ermöglicht Bücherlesen, Filmschauen und Jobsuche, ersetzt Kalender, Adressbuch und Wecker, und sorgt dafür, dass die gesamte Welt der Informationen zu jeder Zeit griffbereit ist.

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