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Handys: Darum muss schleunigst die neue „Killerfunktion“ her

Handys dominieren die alltägliche Kommunikation, entsprechend hart umkämpft ist der Markt. Der sieht sich aber mit einer düsteren Zukunftsprognose konfrontiert. Die Hersteller müssen von daher unbedingt auf Innovationen setzen, um die Verkäufe anzukurbeln.

Handys sind überall.
Das Smartphone an sich soll laut Nokia schon 2030 seine Bedeutung verlieren. © imago images / Lobeca

Die kleinen Supercomputer in unseren Hosentaschen sind einfach überall und locken mit immer neuen Funktionen: Die Rede ist natürlich von Handys. Ob von Google, Samsung oder Apple, der Markt für die praktischen Helferlein ist hart umkämpft. Und die Situation könnte sich in Zukunft sogar noch zuspitzen. Es drohen massive Einnahmenverluste.

Handys: Nachhaltigkeit als Umsatzbremse

In schöner Regelmäßigkeit werfen große wie kleine Handy-Hersteller neue Produkte auf den Markt. Und bis vor einigen Jahren spielten die Verbraucher:innen fröhlich mit. Für viele galt der Austausch des eigenen Smartphones gegen ein neues Modell zum guten Ton.

Doch in einer neuen Studie des weltweit führenden Kreditversicherers Euler Hermes kommt man zu einem pessimistischen Ergebnis. Die Umsätze sind seit dem Rekordergebnis 2016 um sechs Prozent und damit deutlich zurückgegangen. Als Hauptursache gilt dabei ein stärkeres Umweltbewusstsein in der Bevölkerung:

„Verbraucher sind in den letzten Jahren nachhaltiger geworden und halten inzwischen wesentlich länger an ihren Smartphones fest.“

Milo Bogaerts, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Sinkende Verkaufszahlen für Smartphones

In Europa werden demnach Geräte erst nach circa 40 Monaten ausgetauscht. Das ist ein Viertel länger als noch vor sechs Jahren. In den USA ist der Rhythmus zwar schneller – alle 24 Monate legen sich Kund:innen ein neues Handy zu. Trotzdem handelt es sich hierbei um eine Verlängerung der Nutzungsdauer um 30 Prozent.

2020 sanken so die Verkaufszahlen auf den tiefsten Stand seit 2016. 2021 erholte sich der Markt nur leicht und im Vergleich zu Sparten wie Videospiele war auch das eher enttäuschend.

„Killerfunktion“ als Verkaufsargument

Die Intervalle, in denen Handynutzer:innen ihre Geräte austauschen, werden der Studie zufolge in Zukunft noch länger. Und das hat natürlich finanzielle Konsequenzen: Weltweite Umsatzeinbußen von bis zu 134 Milliarden US-Dollar sollen folgen. Und wer nicht gerade mit Apple, Samsung oder Google mithalten kann, muss sich auf schwere Zeiten gefasst machen.

Zu den Lösungsansätzen gehören eine nachhaltigere Produktion („Kreislaufproduktion“) sowie die internationale Verdichtung des Marktes. Ganz wichtig sind jedoch technische Innovationen, die verstärkt zum Upgrade auf ein neues Smartphone verleiten sollen. 5G allein reicht bei neuen Geräten einfach nicht aus, die Begeisterung hält sich in Grenzen.

Das bedeutet aber auch: Wer zuerst den Markt mit einer echten Neuheit bedienen kann, wird das Rennen für sich entscheiden. Am Ende wird sich das auch für die Verbraucher:innen auszahlen, die sich auf neue Ideen freuen dürfen. Bis dahin können die sich die Zeit mit einem witzigen Handy-Hack vertreiben.

Quelle: „Can 5G reignite the smartphone industry?“ (2022, Euler Hermes)

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