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So wird der „Polizeiruf 110: An der Saale hellem Strande“ aus Halle

In der Jubiläumsfolge „Polizeiruf 110: An der Saale hellem Strande“ muss das neue Ermittlerteam Koitzsch und Lehmann zum ersten Mal einen Mord in Halle aufklären. Lohnt sich das Einschalten?

"Polizeiruf 110: An der Saale hellem Strande" mit den neuen Kommissaren (v.r.) Henry Koitzsch (Peter Kurth) und Michael Lehmann (Peter Schneider). Foto:

Der „Polizeiruf 110“ feiert 2021 sein 50-jähriges Jubiläum. Um das beliebte Krimiformat gebührend zu feiern, schicken die Macher am Sonntagabend (30. Mai) um 20:15 Uhr im Ersten ein neues Team in Halle auf Verbrecherjagd. Im „Polizeiruf 110: An der Saale hellem Strande“ geben Kriminalhauptkommissar Henry Koitzsch (Peter Kurth, 64) und Kriminalkommissar Michael Lehmann (Peter Schneider, geb. 1975) ihr großartiges Debüt. Bei der Aufklärung eines rätselhaften Mordfalls laufen beide Schauspieler zur Höchstform auf und stellen ein für alle Mal klar: Der „Polizeiruf 110“ ist schon lange nicht mehr der kleine Bruder des „Tatorts“.

Darum geht’s im „Polizeiruf 110: An der Saale hellem Strande“

Kriminalhauptkommissar Henry Koitzsch und Kriminalkommissar Michael Lehmann stehen vor einem mysteriösen Fall. Vor rund drei Monaten wurde Uwe Baude (Sven Reese) tot vor seinem Hauseingang gefunden. Er wurde erstochen und es gibt keinen Hinweis auf den Täter. Weder ein Motiv noch Indizien konnten die beiden Ermittler bisher finden. Nun soll eine große Funkzellenauswertung Licht ins Dunkel bringen. Alle Personen, die zur Tatzeit in der Umgebung waren, werden vorgeladen und verhört. Dabei bekommen Koitzsch und Lehmann Einblicke in unterschiedliche Leben samt Alltagstragödien.

In den Fokus geraten schließlich drei Verdächtige: der vorbestrafte Maik Gerster (Till Wonka, 39), der pensionierte Eisenbahner Günther Born (Hermann Beyer, 77) und die umtriebige Katrin Sommer (Cordelia Wege, 45). Alle drei widersprechen sich und geraten in den Verhören ins Straucheln. Es gibt aber noch eine heiße Spur, die sie zu Uwe Baudes Nachbarn Olaf (Sebastian Weber, 44) und Silke Berger (Tilla Kratochwil, 47) führt. Auch die beiden verhalten sich verdächtig und verbergen offensichtlich etwas. Haben sie etwas mit dem Mord zu tun?

Lohnt sich das Einschalten?

Ja! Zum 50-jährigen Jubiläum bekommen Fans mit dem „Polizeiruf 110: An der Saale hellem Strande“ einen Krimi serviert, der ohne weiteres als Kinofilm durchgehen könnte. Die Drehbuchautoren Thomas Stuber (40) und Clemens Meyer (43) bleiben der alten Tradition des ehemaligen DDR-Formates treu und rücken die polizeiliche Ermittlungsarbeit in den Fokus, die sehr kleinteilig und mühsam sein kann. Wilde Verfolgungsjagden und dramatische Showdowns? Fehlanzeige! Es geht vielmehr um „die Geschichten des Alltags“, wie Meyer im Interview mit dem Sender erzählt. „Um die kleinen Tragödien und Komödien, auf die die Kommissare hier stoßen.“

Doch nicht nur die Erzählweise ist eine Hommage an alte „Polizeiruf 110“-Folgen. Der Film ist zudem in verschiedene Kapitel aufgeteilt, die nach früheren Episoden benannt wurden. Zum Beispiel „Der Teufel hat den Schnaps gemacht“ – so hieß ein „Polizeiruf 110“ aus dem Jahr 1981. Und noch ein Schmankerl wartet auf langjährige Fans der Krimireihe: Es gibt ein Wiedersehen mit Andreas Schmidt-Schaller (75), der von 1986 bis 1995 in insgesamt 33 „Polizeiruf 110“-Fällen als Oberleutnant beziehungsweise Oberkommissar Thomas Grawe zu sehen war. In der Jubiläumsfolge spielt er den Schwiegervater von Michael Lehmann.

Neben Schmidt-Schaller überzeugen auch alle anderen Darsteller auf ganzer Linie. Allen voran: Peter Kurth und Peter Schneider. Ihre Figuren könnten nicht unterschiedlicher sein und doch ergeben sie eine perfekte Symbiose. Auf der einen Seite ist ein großartiger Kurth zu sehen, der als einsamer Wolf Henry Koitzsch gerne zur Flasche greift und nicht immer alle Dienstwege einhält. Auf der anderen Seite ein überzeugender Schneider als empathischer Familienmensch Michael Lehmann. Beide Schauspieler haben im Übrigen einen persönlichen Bezug zur Stadt Halle, was der Zuschauer auch spürt.

In „An der Saale hellem Strande“ bekommt man einen ersten Eindruck von den Figuren, sieht ihre Schwächen und erahnt mögliche Probleme – was definitiv Lust auf mehr macht. Das überraschende Ende könnte dagegen für Gesprächsstoff sorgen. Wer mit dem Format „Polizeiruf 110“ bislang nur wenig Berührungspunkte hatte, sollte am Sonntagabend definitiv zur Fernbedingung greifen und um 20:15 Uhr das Erste einschalten.

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