Veröffentlicht inEntertainment

Abseits der Bühne: Diese Oscars werden nicht mehr live vergeben

In diesem Jahr werden nur noch 15 Oscars live im TV überreicht. Die weiteren Goldjungen werden bereits zuvor verliehen und dann aus der Konserve in die Übertragung geschnitten.

Am 27. März findet in Los Angeles die 94. Oscar-Verleihung statt.. © carrie-nelson/ImageCollect
Am 27. März findet in Los Angeles die 94. Oscar-Verleihung statt.. © carrie-nelson/ImageCollect

And the Oscar goes to… Bei der 94. Oscar-Verleihung am 27. März werden nur noch 15 Auszeichnungen live im TV überreicht. Wie die Academy in einem Brief an seine Mitglieder mitteilte, werden die Preise für den besten Dokumentarfilm, Filmschnitt, Make-up/Hairstyling, Originalmusik, Produktionsdesign, animierter Kurzfilm, Live-Action-Kurzfilm und Ton eine Stunde vor dem eigentlichen Start verliehen. In den vergangenen Jahren waren diese noch Teil der Hauptshow. Eine Aufzeichnung davon werde anschließend in die laufende TV-Übertragung des US-Senders ABC hineingeschnitten. Das berichtet unter anderem der „Hollywood Reporter“.

Wie David Rubin, Präsident der verantwortlichen Academy of Motion Picture Arts and Sciences, schreibt, wolle man durch diese Änderung „mehr Zeit und Gelegenheit für Unterhaltung“ schaffen. So sollen mehr Comedy- und Musik-Beiträge zu sehen sein und längere Filmausschnitte gezeigt werden. Das eigentliche Prozedere werde jedoch nicht berührt: Jede einzelne Verleihung und jede Dankesrede werde ausgestrahlt. Durch die Neuerungen sei es für den TV-Zuschauer aber nun „straffer und spannender“. Die TV-Übertragung ende pünktlich nach drei Stunden mit der Kategorie „Bester Film“.

US-Sender ABC machte seit längerem Druck hinter den Kulissen

Damit reagiert die Academy und ABC auf die zuletzt schwächelnden Zuschauerquoten in den vergangenen Jahren. Außerdem machte sich Kritik breit, die Veranstaltung sei viel zu langatmig. Vergleichbare Events, wie zum Beispiel die Tony Awards oder die Golden Globes seien deutlich kurzweiliger. Bereits in der jüngeren Vergangenheit machten Gerüchte die Runde, dass der Sender Druck auf die Veranstalter ausübe, den Ablauf zu modernisieren. ABC besitzt die Exklusivrechte für die Übertragungen bis 2028 und finanziert damit große Teile der Academy.

Damit gehen die Verantwortlichen einen Schritt, der seit Jahren in der Schublade schlummert, jedoch immer wieder verworfen wurde. Bereits im Jahr 2018 war ein ähnliches Prozedere angedacht. Damals wurden vergleichbare Änderungen ebenfalls offiziell verkündet, aufgrund starken Gegenwinds aus der Filmbranche aber umgehend kassiert. In diesem Jahr scheint dieser Schritt nun endgültig vollzogen zu werden.

Zuschauerpreis gegen den Zuschauerschwund

Außerdem wurde in diesem Jahr eine weitere Neuerung eingeführt, um den sinkenden Quoten entgegenzuwirken: Zum ersten Mal in der Geschichte der Academy Awards dürfen Fans ihrem Lieblingsfilm einen Oscar verleihen. Die Abstimmung für diese Auszeichnung startete im Februar via Twitter und schließt am 3. März. Der Publikumspreis wird dann am 27. März während der 94. Oscarverleihung bekannt gegeben.

(dr/spot)

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.