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ZDF-Sendung angeblich sexistisch und homophob: Offener Brief fordert Löschung

In einem offenen Brief fordern Kritiker:innen dazu auf, die ZDF-Sendung „Das Zockerhaus“ aus dem Programm zu nehmen und zu löschen.

App-Icon der ZDF-Mediathek.
Darum wird gefordert, die ZDF-Sendung "Das Zockerhaus" zu löschen. Foto: imago images/photothek

In der ZDF-Sendung „Das Zockerhaus“, die auch online in der ZDF-Mediathek abrufbar ist, soll im Fokus stehen, ob Online-Freundschaften stark genug sind, um im echten Leben zu bestehen. Doch laut Kritiker:innen werden dabei etwa sexistische und homophobe Botschaften vermittelt.

ZDF-Sendung ist ein „zutiefst sexistisches Format“

Seit dem 6. September ist die ZDF-Sendung „Das Zockerhaus“ zu sehen und kann auch online noch bis zum Jahr 2026 gestreamt werden. Das möchte die Initiative Der Goldene Zaunpfahl verhindern. In einem offenen Brief erklären die Kritiker:innen, warum:

Die ZDF-Sendung sei ein „zutiefst sexistisches Format, das ungefiltert Geschlechterrollen-Klischees bedient, Bilder toxischer Männlichkeit reproduziert, schwulenfeindliche* Botschaften verbreitet und damit in keiner Weise dem aus Art. 5, Abs. 1, Satz 2 des Grundgesetzes abgeleiteten Bildungsauftrag einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt sowie [den] eigenen Richtlinien [des ZDF] zum Jugendmedienschutz und zur Gleichstellung der Geschlechter genügt. „

Die Kritiker:innen fordern nicht nur die Einstellung von „Das Zockeraus“, sondern auch die Löschung der Folgen aus der Mediathek. Außerdem sollen die Verantwortlichen im ZDF einen öffentlichen Hinweis geben, warum die Ausstrahlung nicht fortgesetzt wird.

Darum wird die Einstellung und Löschung gefordert

Die Kritiker:innen erklären, dass es in sieben von acht Folgen Bestrafungen für die Verlierer des Tages gibt. Diese sind etwa das Schlafen in rosa Einhorn-Bettwäsche, das Nägel lackieren oder das Anrufen des besten Freundes, um ihm zu sagen, wie sehr man ihn liebt.

Acht dieser Bestrafungen seien laut der Kritiker:innen sexistisch und hätten zum Ziel, die Männlichkeit der jungen Protagonisten in Frage zu stellen, indem sie gezwungen werden, Dinge zu tun, die als weiblich, „verweichlicht“ oder schwul gelten.

„Dadurch werden nicht nur die Protagonisten herabgesetzt, sondern insgesamt Frauen* und Homosexuelle. Und die Dialoge verstärken diese Botschaft: ‚Endlich stehst du zu Deinen Vorlieben'“, heißt es im offenen Brief.

Die ZDF-Sendung reproduziere und legitimiere damit Diskriminierung, Sexismus und Homophobie im Alltag.

Was sagt das ZDF?

Bisher erklärt das ZDF lediglich per Twitter, dass eine Antwort auf den offenen Brief in Arbeit ist.

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Der Goldene Zaunpfahl ist eine Initiative von klische*esc e.V. Das ist ein gemeinnütziger Verein, der für limitierte Rollenbilder und den Unconscious Gender Bias in Medien sensibilisieren möchte.

Nicht nur der ZDF-Sendung wird Sexismus vorgeworfen. Erst kürzlich wurde Netflix wegen der Serie „Das Damengambit“ von einer Ex-Schachweltmeisterin verklagt.

Quelle: klische*esc e.V. (Der Goldene Zaunpfahl)

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