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Deshalb ist „Jackie Brown“ kein echter Quentin-Tarantino-Film

„Jackie Brown“ ist der dritte Spielfilm des Kult-Regisseurs Quentin Tarantino. Aber der Krimi nach einer Elmore-Leonard-Vorlage spielt als einziger Film nicht im Tarantino-Universum.

Pam Grier Jackie Brown
Pam Grier als Stewardess mit Köpfchen in "Jackie Brown". Darum handelt es sich bei dem Film um keinen echten Quentin Tarantino. Foto: imago images / Prod.DB

Der Autorenfilmer Quentin Tarantino hat nach eigener Rechnung insgesamt neun Kinofilme gedreht. Sie zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie durch kleine Details und Bezügen aufeinander im selben Tarantino-Universum spielen. Aber ein Film tanzt aus der Reihe: Sein dritter und wohl bester Film „Jackie Brown“ (1997), den Tele 5 am 17. April 2020 um 20:15 Uhr im Fernsehen zeigt. Warum handelt es sich bei dem Gangsterfilm um keinen echten Tarantino?

„Jackie Brown“ spielt nicht im Quentin-Tarantino-Universum

Alle Filme von Quentin Tarantino spielen in einem eigenen filmischen Universum. Zahlreiche Querverweise und wiederkehrende Motive zwischen „Reservoir Dogs“ von 1992 bis „Once Upon a Time in Hollywood“ von 2019 verbinden diese Filme. Dabei werden die Filme in zwei Kategorien aufgeteilt: Filme, die in einer realen Welt spielen, und diejenigen, die in dieser Welt von den Figuren geschaut werden. Einzig „Jackie Brown“ spielt in keiner dieser Ebenen.

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Das liegt daran, dass es sich bei „Jackie Brown“ um die einzige Literaturverfilmung im Oeuvre des Meisterregisseurs handelt. Sicherlich bedient sich Quentin Tarantino großzügig bei vielen Filmen und literarischen Vorlagen für seine berühmten Mixtape-Filme. Aber „Jackie Brown“ nach dem coolen Roman „Rum Punch“ von Crime-Autor Elmore Leonard ist die einzige reine Adaption eines anderen Autors, die Tarantino bisher unternommen hat. Nur eben verpackt als eine ungenierte, reflektierte Hommage an die Blaxploitation-Filme der 1970er Jahre mit Kult-Star Pam Grier in der Hauptrolle.

„Jackie Brown“ ist mehr Elmore Leonard als Quentin Tarantino

„Jackie Brown“ spielt folglich nicht im Quentin-Tarantino-Universum, sondern eigentlich im Elmore Leonard-Universum. Somit gibt es nicht viele Parallelen zwischen diesem Film und den anderen Tarantino-Filmen. Vielmehr gibt es kuriose Überlappungen mit anderen Filmen nach einer Elmore-Leonard-Vorlage. Die witzigste Idee dabei ist die, Michael Keaton seine Rolle als FBI Agent Ray Nicolette, auch in Steven Sodeberghs Elmore-Leonard-Verfilmung „Out of Sight“ nochmal spielen zu lassen.

Ist „The Hateful Eight“ Quentin Tarantinos frauenfeindlichster Film? Finden sich Tarantinos Filme auch unter den 10 besten Filmen aller Zeiten? Die Filme von Quentin Tarantino laufen im Fernsehen oft stark zensiert.

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