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Live-Fernsehen sofort: RTL und Telekom starten neuartiges Projekt

Das Live-Fernsehen bietet immer wieder besonders spannende Momente, wenn unvorhergesehene Dinge geschehen können. RTL und Telekom wollen jetzt die technischen Voraussetzungen dafür auf ein ganz neues Niveau heben.

TV Fernseher mit Fernbedienung
Live-Fernsehen kann sehr aufregend sein. © imago images / Kirchner-Media

Das TV-Programm hat viel zu bieten und jederzeit gibt es neue Filme, Serien oder Shows zu entdecken. Trotzdem gibt es wohl kaum etwas Aufregenderes als das Live-Fernsehen. Schließlich kann in Echtzeit und völlig unvorhergesehen eine Menge passieren. Dazu gebraucht es aber auch der nötigen technischen Voraussetzungen, damit die Übertragungen gut und stabil laufen. An dieser Stelle wollen RTL und Telekom mit einem neuen Projekt ansetzen.

Live-Fernsehen bald dank 5G-Netz

Der Kölner Sender und der Mobilfunkanbieter haben bereits eine bestehende Kooperation. So gibt es zum Beispiel RTL Plus in vielen Magenta TV-Paketen. Einem Bericht von Inside Digital zufolge will man diese Zusammenarbeit nun ausweiten. Dazu wollen beide Konzerne die Produktion von Live-Fernsehen im 5G-Standalone(SA)-Netz erproben.

Genauer gesagt möchten die Verantwortlichen erstmals das sogenannte 5G Network Slicing in der Praxis anwenden. Das soll Reporter:innen ermöglichen, sich mit einem sendefähigen Videosignal direkt mit dem laufenden Live-Programm verbinden zu können. Die Qualität soll dabei dank des neuen Verfahrens garantiert sein.

5G Network Slicing: So funktioniert es

Gegenwärtig arbeiten Journalist:innen noch sehr häufig mit Satelliten-Verbindungen, wenn es ums Live-Fernsehen geht. Dazu brauchen sie extra Fahrzeuge und viel Zeit im Vorfeld, um alles vorzubereiten – ein recht großer Aufwand ist das. Alternativ dazu existieren Rucksäcke von LiveU, bei denen bereits LTE oder 5G zum Einsatz kommen. Die nutzen zumeist SIM-Karten aller Netze parallel, was aber bei größeren Events aufgrund einer eventuellen Netzüberlastung keine Garantie auf eine gute Verbindung bedeutet.

Das Network Slicing hingegen teilt das Mobilfunknetz in voneinander getrennte Bereiche auf. Zukünftig können Reporter:innen einen spezifischen Netzabschnitt für ihre Arbeit nutzen. Die dafür benötigten Bandbreiten werden technisch zugesichert, eine gute Übertragung bei insgesamt stark ausgelastetem Netz ist so möglich. Zudem spart das neuartige Verfahren Zeit und Platz: Wo vorher mitunter ein ganzer Lastwagen vonnöten war, reicht jetzt das eigene Smartphone aus.

Revolution des mobilen Journalismus und mehr

Für die Entwicklung des Network Slicings im 5G-SA-Netz arbeite man mit Reporter:innen zusammen. So berücksichtigen die Expert:innen schon frühzeitig ihre Bedürfnisse im Arbeitsalltag. In Berlin werde das Verfahren bereits getestet, später sollen aber auch Veranstalter von Events oder Ausrüster davon profitieren. Auch das Live-Streamen in den sozialen Medien soll durch die neue Technik neue Impulse erhalten.

Damit das Projekt im großen Stil anlaufen kann, gebraucht es aber womöglich noch einiger infrastruktureller Verbesserungen: Die Signale fürs Live-Fernsehen werden aktuell auf einem 3,6 Gigahertz-Frequenzband getestet. Und selbst das könnte noch ein wenig zu eingeschränkt sein. In Deutschland gebe es aber nur 4.000 Antennen in 180 Städten mit einer solchen Frequenz – das ist noch zu wenig.

Wer gerne den heimischen Fernseher einschaltet, kann jedenfalls gespannt sein, ob und welche neuen Live-Formate dadurch möglich sind. Kund:innen der Telekom freuen sich derweil über drei kostenlose Monate für Apple TV+.

Quelle: Inside Digital

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