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Rückblick: Warum Steve Jobs glaubte, dass das iPhone nötig war

Vor zehn Jahren wurde das allererste iPhone in den USA verkauft. Wir blicken zurück auf die damaligen Test-Kritiken – und auf Steve Jobs Dringlichkeit.

Am 29. Juni 2007 erschien offiziell das erste iPhone in den USA. Einige ausgewählte Tester haben die Geräte schon vorab bekommen. Einer davon war Steve Levy von Newsweek. Er erinnert sich daran, dass der „Kontroll-Freak“ Steve Jobs ihn angerufen hatte, um zu fragen, wie es mit dem Test vorangeht. In einem der Telefonate erklärte Steve Jobs, warum das iPhone nötig ist: „Weil alle ihre jetzigen Handys hassen.“

Die meisten Reviews fielen positiv aus, obwohl das iPhone einige Schwächen hatte. So kostete es mit 499 US-Dollar mehr als die meisten Handys, obwohl es nur mit einem Zwei-Jahres-Vertrag bei AT&T verfügbar war. Das mobile Internet war lahm, man konnte keine Videos aufnehmen, keine Frontkamera, kein Copy-and-Paste, kein LED-Blitz. Trotzdem wurde es 2007 3,7 Millionen mal verkauft. 2008 waren es sogar 13,7 Millionen Stück.

Hier sind ein paar Auszüge aus den Reviews des allerersten iPhones:

Ein neuer Maßstab

„Obwohl einige wichtige Features fehlen, die Internetverbindung langsam ist und die Qualität beim Telefonieren nicht immer stimmt, setzt das Apple iPhone einen neuen Benchmark für ein Handy mit integriertem MP3-Player. (CNET)

„Du ‚tippst'“

„Es gibt keinen Stylus. Dein Finger kontrolliert alles. Du ‚tippst‘, ‚wischst‘ und ‚pinchst‘. Es dauert, bis man sich an das Fingertippen gewöhnt hat. Die beste Empfehlung: Tippt zuerst nur mit einem Finger, bevor ihr es mit beiden Daumen macht.“ (USA Today)

Wählmodem gewünscht

„Wenn man nicht in einem WLAN-Hotspot ist, muss man das antike EDGE von AT&S nutzen. Die New York Times Homepage braucht 55 Sekunden zum Laden, Amazon.com 100 Sekunden. Yahoo zwei Minuten. Man wünscht sich fast schon ein Wählmodem.

Du kannst eine Website, eine E-Mail oder ein Foto vergrößern, indem du deinen Daumen und Finger auf dem Glas auseinanderstreckst. Das Bild wächst als wäre es auf einem Bogen Latex.“ (New York Times)

Nicht ganz wie der iPod

„Die iPod-Funktion vom iPhone ist anders als bei jedem iPod, den wir bisher gesehen haben. Ohne das Scroll Wheel braucht man etwas Zeit, bis man sich an die Navigation des iPhones gewöhnt hat. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich herausgefunden habe, wie ich den Shuffle-Modus aktiviere.“ (Macworld)

„Noch dünner als das Motorola Razr“

„Es ist ungefähr so hoch und breit wie ein Palm Treo 755pm aber es ist sogar noch dünner als das Motorola Razr. Es passt komfortabel in die Hand und wenn man es ans Ohr hält, geben die 136 Gramm ein solides, aber etwas schweres, Gefühl. Wir mögen es, dass das Display aus Glas statt Plastik ist.“ (CNN)

„Kann BlackBerry nicht das Wasser reichen“

„Das Onscreen-Keyboard kann dem Hardware Keyboard eines BlackBerry oder Treo nicht das Wasser reichen. Es ist aber immer noch besser als die Standard-Tasten eines Handys.

Solltest du dir ein iPhone kaufen? Klar, wenn du ein wunderschön designtes Handy/Internet-Gerät/Musikplayer haben willst und dafür bereit bist gelegentlich mit seinen Problemen zu kämpfen. Alle anderen, besonders die, die bereits einen PDA für Messaging haben, sollten wahrscheinlich warten.“ (PC World)

„Schönes Gadget“

„Es gibt beharrliche Gerüchte, dass bald ein iPhone Nano erscheint. Das erscheint ein sicherer Tipp zu sein, basierend auf dem bisherigen Business-Modell von Apple, ein schönes Gadget zu veröffentlichen, nur ein günstigeres und dünneres Gerät nachzuschießen. Aber bis jetzt gibt es noch keine offiziellen Informationen, wann das nächste Gerät kommt.“ (Guardian)

iPods für Höhlenmenschen

„Die vor fünf Jahren erschienenen iPods sehen im Vergleich mit dem iPhone aus, als hätte ein Höhlenmensch sie aus einem Stück Stein geschnitzt – mit einem anderen Stück Stein. Und jetzt stell dir ein Gerät vor, dass das iPhone so wirken lässt. So ein Gerät wird es in ein paar Jahren geben und es wird billiger als das iPhone sein.“ (Time)

Kann weniger als ein 50-Dollar-Gerät

„Wenn die Honeymoon-Phase vorbei ist, bleibt ein Handy über, das mehr Funktionen haben könnte. Der Elefant im Raum ist, dass ich 600 US-Dollar für mein iPhone bezahlt habe, das einige Funktionen nicht beherrscht, die selbst ein 50-US-Dollar-Handy beherrscht.

Ich spreche über MMS. Videoaufnahme. Eigene Klingeltöne. Massenspeicher. Voll funktionsfähiges Blueooth mit Stereo Audio Streaming. Sprachwahl im Auto. Senden von Kontakten. Instant Messaging. Senden von SMS an mehrere Empfänger.

Ich weiß, dass diese Kleinigkeiten nicht klingen, als müsste man deshalb raunzen, aber diese Probleme summieren sich. Ich habe gelernt diese Kleinigkeiten, während meines Lebens mit diesem Superphone, zu vermissen. Mir wurden die Mängel bei der Praktikabilität bewusst.“ (Gizmodo)

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