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Samsung T5 im Test: Schnelle Mini-SSD zum mitnehmen

Mit der T5 hat Samsung seine bislang schnellste externe SSD veröffentlicht. Wir haben den USB 3.1-Zwerg getestet.

Die Samsung SSD T5 ist der perfekte Begleiter für Unterwegs. Auch die Ausstattung hat uns überzeugt. Foto: Samsung

Dank Smartphones und günstigen Cloudspeicher sind USB-Sticks und externe Festplatten mittlerweile zur Seltenheit verkommen. Doch wer nach wie vor seine wichtigen Daten lieber verschlüsselt bei sich trägt, kommt nach wie vor nicht um einen kompakten physischen Datenspeicher herum. Mittlerweile bieten zahlreiche Hersteller externe Festplatten und SSDs im Kreditkartenformat an, mit denen bis zu zwei Terabyte an Daten in der Hosentasche transportiert werden können. Der jüngste Neuzugang stammt von Samsung: Die T5 ist der Nachfolger der T3 und soll höhere Datenraten bei gleichem Format bieten. Die futurezone hat das Einsteiger-Modell mit 500 Gigabyte Speicher getestet.

Die T5 passt in die Hosentasche

Optisch ist die T5 relativ unscheinbar und erinnert an einen Visitenkartenhalter. Das Aluminium-Gehäuse ist hochwertig verarbeitet und wird in zwei Farben angeboten – blau und schwarz. Während die blauen Modelle nur mit 250 und 500 Gigabyte Speicher angeboten werden, bleibt schwarz den Ein- und Zwei-Terabyte-Modellen vorbehalten. Mit 51 Gramm sowie 10,5 Millimeter Dicke findet die SSD in jeder Hosentasche Platz. Die T5 verfügt nur über einen USB-C-Anschluss, neben dem sich auch eine Power-LED befindet. Diese blinkt zudem, wenn Lese- und Schreibzugriff erfolgt.

Die Technik könnte mehr

In der T5 ist der im Vorjahr erstmals vorgestellte Flash-Speicher V-NAND v4 verbaut, der auf 64 statt 48 Zellschichten setzt. Das ermöglicht eigentlich mehr Speicher auf kleinerer Fläche, doch die T5 weist bei gleicher Kapazität nahezu die gleichen Maße (74 x 57,3 x 10,5 mm) auf. Lediglich in der Breite ist man um 0,7 Millimeter geschrumpft. Das dürfte wohl auch daran liegen, dass sich Berichten zufolge die Produktion der Variante mit höherer Speicherdichte (512 statt 256 Gbit) noch verzögert. Statt der Kapazität wurde vorerst einmal die verfügbare Datenrate leicht gesteigert: Während bei der T3 noch maximal 450 Megabyte pro Sekunde möglich waren, liegt der Höchstwert nun bei 540 Megabyte pro Sekunde – USB 3.1 Gen 2 vorausgesetzt.

Standardmäßig mit dem Smartphone kompatibel

Samsung liefert passend dazu gleich zwei knapp 50 Zentimeter kurze Kabel mit – eines mit USB-C-auf-A-Stecker sowie ein normales USB-C-Kabel. Beide Kabel sind gut verarbeitet und lassen sich mit dem mitgelieferten Klettverschluss für unterwegs kompakt zusammenrollen. Theoretisch lässt sich auch jedes andere USB-C-Kabel verwenden, dieses muss jedoch ausdrücklich USB 3.1 Gen 2 unterstützen.

Die Festplatte kann auch mit USB-Host-kompatiblen Smartphones und Tablets ohne OTG-Adapter verwendet werden. Um die hohen Datenraten zu erreichen, muss allerdings UASP unterstützt werden. Offiziell unterstützt Samsung 78 verschiedene Mobilgeräte von 17 verschiedenen Herstellern. USB 3.0 oder eine neue Android-Version sind hierfür nicht zwingend erforderlich – selbst die mittlerweile vier Jahre alten Samsung Galaxy S4 und Sony Xperia Z Ultra erfüllt diese Bedingungen. Die aktuellen Top-Modelle OnePlus 5 und Huawei P10 verweigern hier jedoch beispielsweise den Dienst.

Ganz schön schnell

In den Benchmarks macht die Festplatte eine gute Figur, auch wenn die von Samsung genannten Maximalwerte nicht erreicht werden konnten. So lieferte die T5 auf einem aktuellen MacBook Pro (Late 2016; Blackmagicdesign Disk Speed Test) eine maximale Schreibgeschwindigkeit von 479,8 Megabyte pro Sekunde, beim Lesen kamen stolze 508,4 Megabyte pro Sekunde zustande (beide sequenziell). Derartige Werte ließen sich auf einem Surface Pro 4 (das allerdings noch auf USB 3.0 setzt) nicht erreichen. Hier wurden im CrystalDiskMark 428,9 Megabyte pro Sekunde beim Schreiben sowie 440,7 Megabyte pro Sekunde beim Lesen verzeichnet. Damit lag die Festplatte nahezu gleichauf mit der T3, die 430,4 bzw. 399,5 Megabyte pro Sekunde (sequenzielles Schreiben/Lesen) vorweisen kann.

Auch das Kopieren einer knapp zehn Gigabyte großen Fotodatenbank mit rund 3000 Dateien dauerte etwas länger als theoretisch möglich. Mit 122,4 Megabyte pro Sekunde (1 Minute 25 Sekunden für komplette Übertragung) wurde die maximale Datenrate bei weitem nicht erreicht. Das dürfte aber am verwendeten Kommandozeilen-Tool rsync liegen, denn mit cp wurde die doppelte Geschwindigkeit (268,1 Megabyte pro Sekunde) relativ konstant erreicht. Beim Kopieren einzelner Videos kam man den theoretischen Bestwerten schon näher: Eine 2,2 Gigabyte große Videodatei wird in 5,5 Sekunden auf die Festplatte übertragen, wodurch eine Schreibgeschwindigkeit von knapp 400 Megabyte pro Sekunde erreicht wird.

Die lüfterlose T5 wird unter hoher Last spürbar warm, eine Gefahr geht davon aber nicht aus. Selbst bei längeren Stresstests konnte man das Gehäuse lediglich als handwarm bezeichnen.

Verschlüsselung nur halbherzig integriert

Samsung bietet auch eine proprietäre Verschlüsselung für die T5 an. Um die verschlüsselte SSD verwenden zu können, muss jedoch eine App (Windows, macOS, Android) installiert werden. Die T5 kann mit einem Passwort, das zwischen vier und 16 Zeichen lang ist, verschlüsselt werden. Die Obergrenze dürfte man wohl auch aus “Usability”-Gründen gewählt haben. Samsung geht wohl nicht davon aus, dass nur wenige Nutzer ein längeres Passwort setzen möchten.

Das kann aber auch ein Sicherheitsrisiko darstellen, insbesondere wenn der Nutzer ein Passwort wählt, das sich leicht erraten lässt. Die Daten werden mit einem 256 Bit langen AES-Schlüssel gesichert und gehen dementsprechend verloren, wenn man das Passwort vergisst. Wer das Passwort falsch eingibt, hat keinerlei Konsequenzen, wie etwa das Löschen der Daten, zu befürchten. Die Leistung der Festplatte verringerte sich jedoch durch die Verschlüsselung nicht.

Samsung bietet drei Jahre Garantie auf die SSD, die theoretisch auch vor Hitze, Feuchtigkeit und Stürzen geschützt sein soll – zumindest im ausgeschalteten Zustand. So soll sie problemlos einen Fall aus zwei Meter Höhe, Temperaturen zwischen 0 und 60 Grad sowie bis zu 95 Prozent Luftfeuchtigkeit überstehen. Nach mehreren Falltests in der Redaktion ließ sich keine Beeinträchtigung der Leistung feststellen, man sollte aber wohl nicht sein Glück herausfordern.

Fazit: fairer Preis für gute Leistung

Samsungs T5 ist eine flotte und kompakte SSD für den Alltag, die zudem mit einem Preis von 156 Euro (256 Gigabyte) durchaus leistbar ist. Wer häufig große Dateien rasch übertragen muss, wird die hohe Übertragungsrate gegenüber den deutlich günstigeren und schwereren externen Festplatten zu schätzen wissen. Im Vergleich zum Vorgänger T3 fallen die Verbesserungen eher gering aus. Größere technologische Sprünge darf man sich wohl für die nächste Generation erwarten. Samsung stellte auf dem Flash Memory Summit bereits V-NAND v5 vor, bei dem die Speicherdichte im Vergleich zur T5 vervierfacht werden soll.

Die T5 ist ab sofort für 156 Euro (256 Gigabyte) im Handel erhältlich, zu den anderen Speichervarianten gab es zuletzt noch keine Informationen.

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