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Smart, Volvo, Lynk & Co.: Sieht so die Mobilität der Zukunft aus?

Das sich die Mobilität in Zukunft verändern wird, ist klar. Wie, das weiß man noch nicht genau. Einige Hersteller probieren jedoch schon jetzt verschiedene Konzepte aus.

Das neue Modell der Schweden

Wie sieht die Mobilität von morgen aus? Werden Menschen noch Neuwagen kaufen oder wird sich das Prinzip des Carsharing durchsetzen? Fragen, die sich auch der schwedische Traditionshersteller Volvo stellt. Mit einem neuen SUV versuchen die Schweden nun genau diese zu beantworten und bieten ihren Kunden ein neuartiges Peer-to Peer-Konzept an. Und ein Auto im Abo.

Boomender Markt

Der SUV-Markt in Deutschland boomt. Laut Kraftfahrt-Bundesamt sind im Jahr 2016 rund 426.000 Fahrzeuge dieser Klasse zugelassen worden. Schätzungen der Universität Duisburg-Essen zufolge soll diese Zahl bis 2020 auf stattliche 900.000 Zulassungen steigen. Auf einem erfolgreichen Markt wie diesem gibt es naturgemäß viele Player. Nahezu jede Automarke hat mindestens ein Modell in diesem Wachstumssegment aufzuweisen. Volvo war bis jetzt mit dem XC60 und dem größeren XC90 auf dem SUV-Markt vertreten, ein kleineres SUV á la VW T-Roc fehlte den Schweden jedoch.

Diese Lücke im Portfolio des Herstellers schließt nun der XC40. Gleichzeitig mit der Vorstellung des neuen Wagens präsentierten die Schweden auch ihr neues Abo-Modell „Care by Volvo“.

Auto im Abo

Ähnlich einem Leasing, mietet man den Wagen für einen Zeitraum von 24 Monaten. Volvo verspricht, dass sich die Kunden selbst um nichts mehr kümmern müssen. Von der Versicherung über die Kfz-Steuer, fälligen GEZ-Gebühren, Wartungs- und Reparaturkosten und Winterreifen inklusive deren Einlagerung ist in der Monatsmiete alles dabei. Im Gespräch mit futurezone ließen die Schweden anklingen, dass diese „Abo-Lösung“ in Zukunft auch auf andere Modelle des Herstellers ausgeweitet werden soll. Auch die Laufzeiten sollen in Zukunft flexibler werden und es so auch möglich machen, ein Modell für weniger als 24 Monate zu mieten. Für den Moment liegt die günstigste Monatsmiete bei rund 700 Euro. Ob diese Rechnung für viele Nutzer aufgeht, wird sich zeigen.

Freigabe des Wagens per App

Um den Umgang mit dem Wagen so flexibel wie möglich zu gestalten, ermöglicht Volvo den „Verleih“ des Wagens via App. Man bezeichnet diese Form des Carsharing als „Peer-to-Peer“, da der Verleih ausschließlich unter Privatpersonen stattfindet. Fährt man beispielsweise einige Wochen in den Urlaub oder benötigt den Wagen aus anderen Gründen nicht, kann dieser schlüssellos an Freunde und Familie weitergegeben werden. Diese Möglichkeiten sollen in Zukunft sukzessive ausgebaut werden. Denkbar sei, so Volvo, dass die App bei einer Vermietung etwa ein digitales Fahrtenbuch führt und so eine punktgenau Abrechung ermöglicht.

Neue Konkurrenz aus Fernost

Geely, der chinesische Autokonzern, der Volvo vor einigen Jahren aufgekauft hat, plant ebenfalls weitere Schritte in Richtung Flexibilität. So will der Konzern mit der eigens gegründeten Marke Lynk & Co. ab 2019 den Automarkt in Europa und den USA aufrollen. Entworfen von Volvo in Schweden und gebaut in China, sollen die Wagen durch ihre Einfachheit und Flexibilität überzeugen. Auch hier stehen das spontane Peer-to-Peer-Carsharing via App und die Anschaffung des Wagens über einem Abo-Modell im Vordergrund.

Auch deutsche Hersteller mischen mit

Deutsche Hersteller wollen sich natürlich auch für den Markt der Zukunft positionieren. So bietet die Daimler-Tochter Smart bereits in einigen deutschen Großstädten (Stuttgart, Köln, Bonn, Hamburg, München und Berlin) das „ready to share“ Programm an. Das Prinzip ist das Gleiche wie bei Volvo und Lynk. Smart-Besitzer können ihren Wagen anderen via App zur Verfügung stellen. Mit dem Know-how, das Daimler mit dem hauseigenen Carsharing-Service „car2go“ gesammelt hat, ging das neue Angebot zu Beginn dieses Jahres in die Beta-Phase. Wann und ob die Idee zur Realität und somit für die Öffentlichkeit nutzbar wird, sagt Smart noch nicht.

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