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Eufy RoboVac 11: Das gute Understatement

Im Gegensatz zur Hightech-Konkurrenz punktet der Staubsaug-Roboter RoboVac 11 im futurezone-Test mit Tiefstapelei. Die Qualität überzeugt dennoch.

RoboVac
Übliche Haushalts-Hindernisse sind für den Eufy RoboVac 11 kein Problem. Foto: David Kotrba

Die Elektrogeräte-Marke Anker verbindet man normalerweise mit Zusatzakkus für Mobilgeräte. Seit Jänner 2016 ist das US-Unternehmen unter der Tochter-Marke Eufy im Heimgeräte-Markt tätig. Zu besonders günstigen Preisen werden etwa Körperwaagen, Luftbefeuchter oder Staubsauger angeboten.

Eines der neuesten Produkte von Eufy ist der RoboVac 11. Der erste Staubsaugerroboter der Marke tritt als Alternative mit Understatement gegen High-Tech-Konkurrenten mit 360-Grad-Kameras, App-Steuerung und Co. an.

Technik: Saugeinsätze von 100 Minuten

Der Eufy RoboVac 11 erscheint im klassischen Flache-Scheibe-Look, mit 32,2 Zentimeter Durchmesser und 7,8 Zentimeter Höhe. Auf der grauen Oberfläche prangen einzig ein großer, silberner Ein-Aus-Knopf und das Markenlogo. An der Unterseite rotieren zwei Seitenbürsten und eine Bürstenwalze über der Saugöffnung. Angetrieben wird der Roboter von einem 2.600 mAh-Akku. Dieser sollte Saugeinsätze von 100 Minuten erlauben. Die Ladezeit beträgt fünf bis sechs Stunden. Der Staubbehälter fasst 0,6 Liter. Das ganze Gerät wiegt drei Kilogramm.

Gesteuert wird das Gerät mit einer Infrarot-Fernbedienung mit elf Tasten und einem Monochrom-Display – angetrieben durch zwei AAA-Batterien. Im Lieferumfang enthalten sind neben Roboter, Fernbedienung und Ladestation auch ein Ersatz-HEPA-Filter, ein Ersatz-Schaumfilter, zwei Ersatz-Seitenbürsten und ein Reinigungswerkzeug zum Entfernen von Haaren von der entnehmbaren Bürstenwalze.

Praxis: Ecken oder Spots?

Die Inbetriebnahme des Eufy RoboVac 11 ist einfach und leicht verständlich. Seitlich am Roboter gibt es einen Ein-Aus-Schalter. Ein Druck auf den Knopf an der Oberseite genügt, um den Roboter reinigen zu lassen. Mit der Fernbedienung lassen sich neben dem automatischen Reinigungsmodus die Modi Spotreinigung, Eckenreinigung (entlang der Zimmerwände), Einzelzimmer-Reinigung und maximale Reinigung wählen.

Eine witzige Funktion ist die optionale manuelle Steuerung des Roboters mittels Steuerkreuz auf der Fernbedienung. Der Roboter kann so nach eigener Lust und Laune durch die Wohnung gelenkt werden, etwa um ein Ziel für eine gewünschte Spotreinigung zu erreichen.

Automatik manuell beheben: Piepsen und Blinken

Im automatischen Betrieb geht der Roboter emsig ans Werk, geht aber nicht zu rabiat mit dem Wohnungs-Interieur um. Die Lautstärke ist relativ gering. Mit schwierigen Situationen, etwa Wäscheständer-Streben, kommt der RoboVac 11 gut zurecht. Während des Testens kehrte der Roboter mit ziemlicher Zuverlässigkeit zu seiner Ladestation zurück.

Kommt es dann doch einmal zu einem Problem, etwa durch eine Radiowurfantenne, die sich um eine Seitenbürste wickelt, kommt der Roboter zum Stillstand. Der LED-beleuchtete Knopf auf der Oberseite verfärbt sich rot und ein Piepsen ertönt. Wie genau Blinken und Piepsen gemeint sind, kann man in der Bedienungsanleitung nachlesen. Genauere Infos erhält man weder durch Sprachausgabe oder am Fernbedienungs-Display. Am besten sieht man selbst am Tatort nach. Um die manuelle Behebung des Problems kommt man ohnehin nicht herum.

Als Falle für den Roboter erweisen sich Türschwellen, über die der Roboter mehr als zwei Zentimeter in die Tiefe holpert. Einmal in einem solchermaßen begrenzten Zimmer gelandet, ist der RoboVac 11 gefangen. Die Schwelle kann nicht mehr in umgekehrter Richtung erklommen werden.

Programmierung: Unflexibel

Die Reinigungsleistung des Eufy RoboVac 11 ist gut. Mit glatten Oberflächen und Teppichen kommt der Roboter gut zurecht. Auf einen vollen Staubbehälter wird man vom Roboter nicht hingewiesen. Der Hersteller empfiehlt die Entleerung und Filterreinigung nach jedem Saugvorgang. In der Praxis kommt es wohl auf den Verschmutzungsgrad des Wohnungsbodens und das gewählte Saugintervall an, wie oft entleert werden muss. Staubbehälter und Filter finden sich in einer gemeinsamen Lade, die hinten aus dem Roboter gezogen und zur Entleerung aufgeklappt wird.

Programmiert werden kann der RoboVac 11 alleine auf einen einzelnen Fixtermin, der täglich eingehalten wird. Multiple, über den Tag verteilte Einsätze oder gar unterschiedliche Reinigungszeiten für verschiedene Wochentage lassen sich nicht festlegen.

Fazit: Qualität zu einem günstigen Preis

Was muss ein Staubsaugerroboter alles können? Auf diese Frage antworten die meisten Hersteller mit stets neuen Funktionen, die Staubsaugerrobotern den Eindruck verleihen sollen, noch intelligenter, smarter und vernetzter zu sein. Der Eufy RoboVac 11 bringt die Angelegenheit zurück auf den Boden. Ein Gerät, das zuverlässig seine Aufgabe erfüllt, leicht zu bedienen und zu warten ist und nicht allzu viel kostet. Wer diese Erwartungen an einen Staubsaugerroboter stellt, wird mit dem RoboVac 11 völlig zufrieden sein: Fernbedienung statt mühsamer App-Einrichtung, LED-Blinken und Piepser statt einer per Lautsprecher erschallenden Stimme, die einen über Probleme bei der Aufgabenerfüllung informiert. Dazu eine Reihe von Ersatzteilen im Lieferumfang und das Wichtigste, ein sauberer Boden.

Mit einem Preis von 220 Euro zählt der Eufy RoboVac zu den günstigsten Staubsaugerrobotern am Markt. Dass er dennoch Qualität mit sich bringt, zeigen – neben dem futurezone-Test – auch zahlreiche positive Online-Erfahrungsberichte von Käufern.

Dieser Artikel erschien zuerst auf futurezone.at.

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