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Liefert Amazon bald in Hyperschall? Eigenartiges Konzept präsentiert

Das Hyperplane bewegt sich mit einer Spitzengeschwindigkeit von 19.000 Kilometern pro Stunde. Könnte auch Amazon irgendwann damit seine Lieferungen tätigen?

Destinus Jungfrau
Die Hyperschall-Drohne von Destinus könnte auch Amazon nützlich werden. © Destinus

Noch gibt es Destinus nicht lange. Der gebürtige Russe Mijhail Kokorich gründete das Start-up in der Schweiz. Nun machte der Unternehmer Schlagzeilen. So hat er mit seinem Unternehmen schon rund 29 Millionen US-Dollar von Risikokapitalgebern einsammeln können. Der Grund dafür: sein Konzept. Denn Kokorich will ein Hyperschallflugzeug mit Wasserstoffantrieb bauen. Es könnte die Logistik revolutionieren – auch für Konzerne wie Amazon.

Amazon: Weltweite Lieferung in nur 12 Stunden?

Während des Fluges greifen die Triebwerke der geplanten Frachtdrohne von Destinus auf die Umgebungsluft als Teil des Treibstoffs zurück. Das Prinzip der „atmenden“ Motoren ist an sich nicht neu, Kokorich will es aber auf möglichst effiziente Weise umsetzen. Bisher sollten etwa Laser die umliegende Luft erhitzen, um den Widerstand während des Fluges zu verringern. Destinus will auf solche Methoden verzichten. Bis Ende des Jahres soll der erste Prototyp des unbemannten Flugzeugs die Schallmauer durchbrechen. Wie aber könnte etwa Amazon von dem Konzept profitieren?

Nun, aktuell liegen die Lieferzeiten für weltweite Luftfracht bei 24 bis 72 Stunden. Will heißen: Bestellst du bei Amazon etwa ein Produkt aus den USA, kommt es teils zu erheblichen Wartezeiten. Dasselbe gilt für Dienste wie Alibaba. Mit der Destinus-Drohne sollen die Zeiten auf gerade mal sechs bis 12 Stunden schrumpfen. Bislang sind offiziell keine Pläne Amazons bekannt, sich die Technologie zunutze zu machen.

Jungfernflug absolviert

Kokorich selbst ist im Raumfahrtsektor bekannt. In der Vergangenheit war er an der Gründung von Dauria Aerospace, Astro Digital, Helios Wire und Momentus Space beteiligt. Letzteres war ein US-amerikanisches Projekt des Unternehmers. Mit ihm stieß er als russischer Staatsbürger in den Vereinigten Staaten allerdings auf Probleme mit dem US-Verteidigungsministerium. So verkaufte der Entrepreneur zunächst seine Anteile an Momentus Space und gründete anschließend in der Schweiz sein neues Start-up.

Auch erste Erfolge kann das junge Unternehmen bereits feiern. So hat der Prototyp Jungfrau bereits seinen ersten Jungfernflug absolviert. Ende 2020 veröffentlichte Destinus ein Video des Projekts auf Twitter.

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„Letzte Woche hatten wir unseren Jungfernflug mit dem Prototyp Jungfrau! Benannt nach einem Berggipfel in der Schweiz in den Berner Alpen. Vom Konzept zum Flug in weniger als 4 Monaten mit einer Aerodynamik, die auf einem Hyperschalldesign basiert.“

Personentransport in Hyperschall

„Tatsächlich können wir Dinge von hier zu einem anderen Kontinent billiger transportieren als normale Flugzeuge. Das hört sich seltsam an, ist es aber nicht; wir verbrauchen dafür einfach weniger Energie.“

Mikhail Kokorich (via Stern)

In Zukunft könnte die Technologie aber nicht nur dem Frachttransport für Amazon und Co. zugute kommen. Auch Personentransporte in Hyperschallgeschwindigkeit seien mit einem weiterentwickelten Konzept problemlos umsetzbar. Auf seiner Webseite schreibt das Unternehmen über diese und weitere Anwendungsfelder seiner Drohne.

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Quelle: Destinus; Twitter/@hyperdestinus; Stern

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