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Vor Gericht: Künstliche Intelligenz soll Lügner entlarven

Das unter anderem von der University of Maryland entwickelte System soll erkennen, ob ein Mensch lügt. Vor allem vor Gericht könnte es damit von großem Nutzen sein.

Richter-Hammer
Die Börsenaufsicht könnte mit ihrem Urteil einen Präzidenzfall schaffen (Symbolbild). © Pixabay | Pexels

Eine Falschaussage vor Gericht zu tätigen, sollte man sich künftig noch genauer überlegen. Sollten sich die Vorhersagen von Wissenschaftlern erfüllen, könnten Systeme mit künstlicher Intelligenz künftig Lügner allein durch die Analyse ihrer Gesichtsausdrücke sowie deren Stimme überführen. Ein entsprechendes System wurde nun an der University of Maryland sowie vom Dartmouth College entwickelt. Die Ergebnisse wurden nun in einem Beitrag veröffentlicht.

System erkennt Lügen mit hoher Wahrscheinlichkeit

Das auf den Namen „DARE“ getaufte System wurde mit 104 Videos trainiert, die vor einigen Jahren von anderen Wissenschaftlern kreiert wurden. Sie zeigen Personen, die in verschiedenen Situationen in einem Gerichtssaal sowohl die Unwahrheit sagen als auch die Wahrheit. Anhand dieser Videos lernte das System minimale Gesichtsausdrücke, aber auch Veränderungen in der Stimme so zu analysieren, dass auf den Wahrheitsgehalt der Sprecher geschlossen werden konnte.

Den Tests der Forscher zufolge konnte das System mit 92-prozentiger Wahrscheinlichkeit erkennen, wenn die Person im Video eine Lüge auftischte. Mit diesem Wert schlug die künstliche Intelligenz auch die ebenfalls engagierten menschlichen Testpersonen. Sie erkannten lügende Personen nur in 81 Prozent der Fälle. Durch die Verfeinerung von Audio-Analysen und Zugang zu mehr Datenmaterial könne das System noch stark verbessert werden, kommen die Forscher zum Schluss.

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