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Forscher entwickeln elektronische Haut

Die als „e-skin“ bezeichnete Erfindung könnte in der Zukunft die Art und Weise revolutionieren, wie wir mit unserer Umwelt interagieren.

Aufnahmen aus dem Labor zeigen Tests mit der "e-skin".
Mit der "e-skin" können die Forscher bereits eine virtuelle Glühlampe bedienen. Foto: D. Makarov / Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

Auf den ersten Blick ist die Entwicklung des Forschungsteams vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) fast unscheinbar: Ein paar winzige goldene Plättchen in der Handinnenfläche, mehr ist da nicht. Doch was sich dahinter verbirgt, hat das Potenzial, unsere Interaktion mit unserer Umwelt zu verändern.

Sensor nutzt Magnetfeld

Geht es nämlich nach den Forschern, benötigen wir in Zukunft nicht mehr als unsere Hände, um Objekte in der virtuellen Welt zu bewegen. Möglich macht das ein extrem dünner, elektronischer Magnetsensor, der in die Handinnenfläche geklebt wird. Wie der mdr berichtet, sei diese Folie drei Mikrometer dick und könne daher als „zweite Haut“ getragen werden.

Der winzige Sensor könne dann die Position des Trägers in einem Raum anhand eines äußeren Magnetfelds bestimmen. Noch müsse dieses Feld von einem Permanentmagneten erzeugt werden, doch die Forscher sind zuversichtlich, nach einer Weiterentwicklung des Sensors das Magnetfeld der Erde nutzen zu können– wie es ein Kompass tut.

Neue Welten

Was man in Zukunft mit dieser elektronischen Haut machen könnte, demonstrieren die Forscher in ihrem Labor: Dort können sie nämlich eine virtuelle Glühbirne dimmen. Alles was es dazu braucht ist eine Geste. Fahren die Forscher mit der Hand über den Magneten, verändert sich die Helligkeit der virtuellen Glühbirne.

In der Praxis könnte eine solche Entwicklung die Art und Weise, wie wir mit virtuellen Welten interagieren, komplett verändern. Wo Spieler heute noch klobige Handschuhe nutzen müssen, um Objekte in der Spielewelt zu bewegen, könnten dann schon ihre Hände – ausgestattet mit der elektronischen Haut – genügen.

Bis eine solche Technik in unserem Alltag ankommt und wir sie – sprichwörtlich – in den Händen halten können, wird noch einige Zeit vergehen. Einen ersten Schritt haben die Dresdener Forscher aber mit ihrer Entwicklung getan.

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