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6 Experimente, die ihre Erfinder das Leben kosteten

Manche Erfindungen sind einfach nur genial. Und andere wären am besten schon vor ihren Erfindern gestorben. Sind sie aber nicht.

Szene aus dem Kinofilm "Titanic"
Das Paradebeispiel: Mit der Titanic hat ihr Erfinder Thomas Andrew den Tod gefunden. Foto: imago images/Prod.DB

Wer trotz Crashtests selbst vom Eiffelturm springt, sollte sich nicht wundern, wenn er potenziell unten aufschlägt. Franz Reichert glaubte an sich und seine Erfindung, den Klamotten-Fallschirm. Genutzt hat ihm das allerdings nichts. Ähnlich erging es auch anderen Erfindern, die bis heute als Pioiniere gelten – und für die Forschung ihr Leben hingaben. Wir zeigen dir die kuriosesten Experimente, die ihre Erfinder killten.

Francis Edgar Stanley: Der, der nicht um die Kurve kam

Erfindung: Stanley Steamer-Auto

Tod durch: Irgendeine Auswirkung eines Autounfalls

Der US-Amerikaner Francis Edgar Stanley, auch bekannt als F. E. Stanley, gründete mit seinem Bruder zusammen die Stanley Motor Carriage Company. Sie stellten Dampfmaschinenfahrzeuge her. So auch 1896 den sogennanten „Stanley Steamer“, häufig auch die „Fliegende Teekanne“ genannt, der es sogar bis nach Australien schaffte.

1918 allerdings musste er in einer scharfen Kurve einem Hindernis ausweichen. Das war 1918. Geschafft hat er es nicht, sonst wäre er nicht in dieser Liste. Statt auszuweichen fuhr er in einen Holzhaufen – und starb dabei.

William Bullock: Der, der zu sorglos hantierte

Erfindung: Druckerpresse

Tod durch: Amputation des Beins

Klar, die erste Druckerpresse hatte Johannes Gutenberg bereits im 15. Jahrhundert erfunden. Kommerzialisiert wurde sie allerdings erst ab 1853 von dem US-Amerikaner William Bullock. Er konstruierte eine handbetriebene Druckerpresse mit automatischer Papierzufuhr. Feiern konnte er seinen Erfolg nicht mehr: Der Public Ledger, eine Tageszeitung aus Philadelphia, war sein erster Kunde. Am 3. April 1867 wollte sie beim Aufbau allerdings nicht so, wie er wollte. Sein Bein verfing sich blöderweise in den Walzen und wurde zerquetscht. Die Folgen: Wundbrand und eine Amputation, die er nicht überlebte. Autsch!

Thomas Andrews: Der, der regelrecht unterging

Erfindung: Titanic

Tod durch: Ertrinken

Müssen wir seine Geschichte überhaupt noch zu erzählen? Thomas Andrews, der Konstrukteur des legendären Luxusdampfers Titanic befand sich natürlich auch mit an Bord, als sein Werk 1912 in See stach. Hätte er es doch gelassen! Als das Schiff einen Eisberg rammte, hatte sein letztes Stündlein geschlagen. Erst half er anderen Passagieren in die Rettungsboote. Dann zog er sich ins Raucherzimmer der ersten Klasse zurück und betrachtete ein Bild – bis er im eisigen Atlantik ertrank.

Franz Reichert: Der, der vom Eiffelturm sprang

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Erfindung: Der Klamotten-Fallschirm

Tod durch: Irgendeine Auswirkung eines Aufpralls

Franz Reichert ging wirklich aufs Ganze. Der französische Schneider entwarf einen Klamotten-Fallschirm. Das war nicht die beste Idee seines Lebens, obwohl er sie an zahlreichen Crashtest-Dummys ausprobiert hatte. Wagemutig sprang er am 4. Februar 1912 direkt selbst vom Eiffelturm. Die Polizei hatte das auch noch genehmigt, weil sie glaubte, er würde einen Dummy nutzen. Tat er aber nicht – und segnete das Zeitliche. Im gefrosteten, zementharten Boden hinterließ er sogar noch einen Krater von 15 Zentimetern Tiefe.

Otto Lilienthal: Der, der ein Opfer brachte

Erfindung: Drachenflieger

Tod durch: Halswirbelfraktur

Einer der Berliner Flughäfen heißt nicht ohne Grund „Berlin Tegel Otto Lilienthal“. Schließlich haben wir es mit einem berühmten Luftfahrtpionier zu tun. Naja, hatten. Lilienthal zeigte als erster Mensch sichere und wiederholbare Drachenflüge. Nach über 2.000 kehrte er heil wieder zur Erde zurück. Bis zum 9. August 1896, als ihm einer aufgrund einer starken Aufwindes das Rückgrat brach, weil er die Kontrolle verlor und abstürzte. Immerhin hatte er angeblich noch die Zeit für letzte Worte, bevor er ins Gras biss: „Opfer müssen gebracht werden.“ Das steht auch auf seinem Grabstein.

Marie Curie: Die, die einfach Pech hatte

Erfindung: Radioaktivität

Tod durch: Leukämie infolge von Radioaktivität

Der Physikerin, Chemikerin und Nobelpreisträgerin Marie Curie verdanken wir zahlreiche Entdeckungen. Am bekanntesten ist wohl die Radioaktivität. Aber genau diese brachte sie auch zu Fall. Da sie der Strahlung ihrer Forschungen wegen so häufig ausgesetzt war, bekam sie Leukämie – und hauchte ihr Leben am 4. Juli 1934 aus.

Leben für die Erfindung, Tod durch die Erfindung

Vor allem Erfinder von Flugobjekten fuhren buchstäblich in die Grube. Ihre waghalsigen Experimente brachten zwar die Menschheit voran, sie selbst aber unter die Erde. So unterschiedlich sie alle waren, eines hatten sie jedenfalls gemeinsam: einen unbedingten Willen. Lest hier, weitere kuriose Entdeckungen, die die Menschheit prägten. Einer der größten Pioniere unserer Zeit ist wohl der Vater des World Wide Web. Lest hier, wie der WWW-Erfinder jetzt Google und Co. entmachten will. Es bleibt also spannend.

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