Veröffentlicht inScience

Paranormale Phänomene: Deshalb begegnen manche Menschen Geistern

Fast drei Viertel der Deutschen sind davon überzeugt, dass sie Zeuge eines paranomalen Phänomens in ihrem Leben geworden sind. Doch was steckt wirklich dahinter?

Unerklärliche Begegnungen mit Toten oder seltsame Erscheinungen: Drei Viertel der Deutschen glauben fest daran, dass sie Erfahrungen mit paranormalen Phänomenen gemacht haben. Meistens erfolgt so etwas an gruseligen Orten wie Friedhöfen, alten Gebäuden oder anderen Schauplätzen. Doch was ist eigentlich wirklich dran?

Was steckt eigentlich hinter paranormalen Phänomenen?

Manchmal handelt es sich um Orte, an denen sich schaurige Szenarien wie blutrünstige Morde abgespielt haben. Man erzählt sich dann allerhand Horrorgeschichten, über die Unruhe der Toten, die sie an den Lebenden auslassen. Aber paranormale Phänomene können sich auch dadurch auszeichnen, dass man die Nähe von verstorbenen Familienmitgliedern spürt. Ob unerledigte Dinge, Rache oder ein Gruß aus dem Jenseits, was steckt eigentlich hinter diesen Geisterbegegnungen, die ein Mehrzahl der Deutschen zu verspüren scheint.

Das Experiment der „wissenschaftlichen Geisterbeschwörung“

Was alles sehr mystisch und absurd klingt, kann aber tatsächlich auch wissenschaftlich erklärt werden. Eine Erklärung dafür liefert das Experiment der „wissenschaftliche Geisterbeschwörung“. Ein Forscherteam der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne ließ Probanden einen Roboterarm steuern, während sie eine Augenbinde trugen. Die eigene Bewegung wurde auf einen zweiten Roboter übertragen, welche hinter dem Experimententeilnehmer stand, sodass dieser am Rücken berührt wurde.

Paranormale Phänomene: Deshalb begegnen manche Menschen Geistern

Fast drei Viertel der Deutschen sind davon überzeugt, dass sie Zeuge eines paranomalen Phänomens in ihrem Leben geworden sind. Doch was steckt wirklich dahinter?

Zeitverzögerung erzeugte geisterhafte Begegnung

Daraus ergab sich, dass das eine Rückkopplung des Handelns der Person. Sie spürte ihre Bewegungen am eigenen Rücken. Doch damit war noch nichts Ungewöhnliches zu bemerken. Die Forscher begannen die Rückkopplung zeitlich zu verzögern. Plötzlich war von Geistern die Rede. „30 Prozent der Teilnehmer berichteten spontan, dass sie das Gefühl hatten, jemand Fremdes stünde hinter ihnen“, sagt Olaf Blanke, Teil des Forscherteams, in Current Biology.

Die Reaktionen waren unterschiedlich:

  • Einige Teilnehmer hatten außerkörperliche Wahrnhemungen.
  • Wieder andere fühlten sich so unwohl, dass das Experiment abgebrochen wurde.

Daraus schlossen die Wissenschaftler auf die Erfahrung von paranormalen Phänomenen: Das Gehirn empfängt durch die Zeitverzögerung widersprüchliche Signale. Den Widerspruch versucht es aufzulösen, indem es eine Illusion erzeugt.

Plötzlich hatten sie das Gefühl, das jemand hinter ihnen stand

„Die Teilnehmer hatten dadurch das Gefühl, dass nicht sie selbst durch den Roboterarm diese Berührung am Rücken erzeugten, sondern eine andere Person, die hinter ihnen stand“, so Blanke. Genau dies könnte passieren, wenn andere unerklärliche Sinnesreize auftreten. Menschen fangen dann an im Gehirn nach einer Notlösung zu suchen und schließen auf eine geisterhafte Präsenz.

Das Experiment könnte auch erklären, warum Menschen die unter Schizophrenie oder Epilepsie leiden, einen Hirntumor haben oder andere Gehirnschäden von sich tragen, häufiger paranormale Phänomene empfinden. Von den Probanden waren zwölf von Hirnschäden betroffen. So erklären Experten übrigens Nahtoderfahrungen. Was wirklich gruselig ist: George Orwells „1984“ ähnelt stark dem Jahr 2019.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.