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Bits & Pretzels Start-up Challenge: Das sind die Sieger

In den vergangenen zwei Tagen durften 100 Start-ups ihre jeweiligen Pitches vortragen. Am Sonntagnachmittag wurden die sechs Gewinner gekürt. Manche mehrfach, manche überraschend.

Gründer stellt auf der Bühne seine Idee vor.
So wie dieser Gründer pitchten insgesamt 100 Jungunternehmer zwei Tage lang ihre Ideen vor Investoren und Kapitalgebern. Foto: Bits & Pretzels

In insgesamt sechs Kategorien präsentierten ambitionierte Gründer zwei Tage lang ihre Geschäftsideen und -modelle vor einer Expertenjury aus Risikokapitalgebern und Investoren. Die „Kampfarena“ bildeten dabei die folgenden Industriecluster:

  • Commerce & Marketplaces
  • Mobility & Transportation
  • Entertainment & Lifestyle
  • Hardware & IoT
  • Services & Intelligence
  • Banking & Insurance

Nachdem es 72 Semi-Finalisten in die nächste Runde geschafft hatten, blieben am Ende genau sechs Start-ups übrig. Auf der Hauptbühne der Bits & Pretzels bekamen diese dann am Sonntagnachmittag ihre wohlverdienten Gewinnerschecks über je 30.000 Euro. Ein kleiner Haken war jedoch dabei: alle sechs Finalisten mussten vor dem versammelten Publikum und der Jury noch einmal ihren Pitch vortragen. Am Ende sollte aus den Gewinnern schließlich noch ein Gesamtsieger ausgewählt werden.

In nur drei Minuten mussten die Start-up-Gründer ihre Ideen knackig vortragen.
In nur drei Minuten mussten die Start-up-Gründer ihre Ideen knackig vortragen.
Foto: Dana Neumann

Welche Start-ups sind also angetreten?

Sieger Commerce & Marketplaces: Catchys (zur Webseite)

Catchys ist eine Plattform, über die Second-Hand- und reduzierte Ware verkauft wird. In wenigen Schritten sollen Verkäufer über das Portal eine eigene Seite bauen und Hunderte von Produkten hochladen können, während die KPI von Anfang an konstant mitverfolgt werden.

Sieger Mobility & Transportation: Fleetster (zur Homepage)

Carsharing mal anders. Fleetster vereint verschiedene Services unter einem Dach, aber alles ausgerichtet auf Elektroautos. Dazu zählen Logistik, öffentliches Carsharing, Vermietung, Flottenmanagement und Corporate Carsharing. Dabei bietet Fleetster allerdings selbst keine Autos an, sondern eine Software-Lösung, durch die Carsharing und Flottenmanagement auch markenübergreifend möglich wird. Mit an Bord sind bereits Unternehmensgrößen wie Daimler und smart.

Sieger Entertainment & Lifestyle: Teamstr (mehr Details)

Für Freunde von Fußball und Fantasy Sports könnte Teamstr eine interessante Plattform darstellen. Der Bundesliga-Manager definiert laut eigenen Aussagen Online-Fußball neu und will dies durch verschiedene Features schaffen. Gespielt wird mit real existierenden Clubs und Profispielern, für deren Live-Auftritte man auch Live-Punkte sammeln kann. Zusätzlich gibt es wöchentliche Wettbewerbe, in die sich der Teamstr-Spieler einkaufen kann, um teilzunehmen. Hier spielt er dann gegen andere Mitglieder der Online-Community. Laut Pitch handelt es sich damit um „Sportwetten mit saisonlanger Bindung“.

Sieger Hardware & IoT: Blik (zur Webseite)

Blik hat sich auf Logistik spezialisiert und verspricht eine transparente, digitale Abbildung kompletter Lieferketten. Das soll mittels smartem IoT-Backend und robusten Sensoreinheiten geschehen, die Daten zu Waren im Lagerhaus, aber auch innerhalb der Wertschöpfungskette in Echtzeit übermitteln und analysieren. Für die Industrie soll daraus die Möglichkeit entstehen, anhand der Informationen Vorhersagen für zukünftige Prozesse und Ansprüche zu treffen.

Sieger Services & Intelligence: Nyris (zur Homepage)

Mit Nyris wird den herkömmlichen, textbasierten Suchmaschinen der Kampf angesagt. Da mehr als 85 Prozent aller Daten im Cyberspace in Pixeln gespeichert ist, will Nyris als visuelle Suchmaschine die Produktsuche revolutionieren. So sollen Anwender per Foto gezielt und in weniger als einer Sekunde alle nötigen Informationen zu einem bestimmten Produkt erhalten können. Dazu zählen unter anderem der Produktname, der Preis und die Möglichkeit des Erwerbs. Im Einsatz sind mehrere Bilderkennungstechnologien, die am Ende ein einheitliches, zusammengeführtes Ergebnis liefern sollen.

Sieger Banking & Insurance: FinCompare (mehr Informationen)

FinCompare ist eine digitale Finanzierungsplattform, die sich an kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) richtet. Sind diese KMU auf der Suche nach modularen Finanzierungslösungen, sollen sie bei FinCompare fündig werden. Dazu will die Plattform die Möglichkeit bieten, unterschiedliche Finanzierungsangebote aus einem Pool verschiedener Produkte zu vergleichen, einschließlich des Zugangs zu oft nicht bekannten Finanzierungsprodukten. In Deutschland arbeitet das Unternehmen laut Webseite bereits mit über 200 Finanzdienstleistern zusammen, zu denen nicht nur traditionelle Banken, sondern auch alternative Financiers gehören.

Start-up-Sieger der Sieger

In der finalen Pitch-Runde durfte jeder der Jungunternehmer (zwei Frauen und vier Männer) vor der Expertenjury noch einmal sein Bestes geben und das eigene Start-up innerhalb von drei Minuten versiert und fundiert in den Himmel loben. Anschließend erfolgte eine Fragerunde, in der sich die Kandidaten drei Fragen aus der Jury stellen mussten. Leider wurde hier nicht die Möglichkeit gegeben, nachzuhaken, so dass zumindest nicht immer klar war, ob die Antwort des jeweiligen Gründers überzeugt hat oder nicht.

Franzi von Catchys hat die Teilnahme an Sir Richard Branson's
Franzi von Catchys hat die Teilnahme an Sir Richard Branson’s „Extreme Tech Challenge“ 2018 gewonnen.
Foto: Dana Neumann

Gesamtsiegerin dieses Pitch-Wettbewerbes wurde am Ende Franzi von Catchys, wobei sich die Männer der Runde schon vor der Verkündung keine Hoffnungen mehr machen durften. Die Jury hatte sich bereits auf beide Frauen eingeschossen. Franzis Preis: „eine einzigartige Erfahrung, die man mit Geld nicht kaufen kann.“ Die Gewinnerin darf 2018 an der Extreme Tech Challenge teilnehmen, einer exklusiven Pitch-Runde, die von Sir Richard Branson auf seiner privaten Insel Neckar Island veranstaltet wird.

ProSiebenSat.1 kürt einen zusätzlichen Gewinner

Das Start-up Playbrush konnte außerhalb der normalen Pitch-Runde eine Viertelmillion Euro von ProSiebenSat.1 absahnen.
Das Start-up Playbrush konnte außerhalb der normalen Pitch-Runde eine Viertelmillion Euro von ProSiebenSat.1 absahnen.
Foto: Dana Neumann

Ganz überraschend durfte sich schließlich noch das Start-up Playbrush, das eine spielerische Möglichkeit entwickelt hat, Kindern das Zähneputzen nahezubringen, über einen ähnlich großen Preis freuen. Vom ProSiebenSat.1 Accelerator erhielt der Gründer des Unternehmens einen Scheck in Höhe von 250.000 Euro sowie eine damit verbundene TV-Werbekampagne.

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