Bei einem archäologischen Fund konnten Forscher*innen eine ganze Reihe von übereinanderliegenden Entdeckungen machen. Es handelt sich dabei um die Fundamente mehrerer Befestigungen.
Archäologischer Fund: Burgen über Burgen
Der archäologische Fund ist Teil eines großangelegten Projektes, bei dem Ausgrabungen auf der ganzen Sinai-Halbinsel stattfanden. Diese bildet den äußersten Nordosten Ägyptens und trennt den Rest des Landes von Israel, Gaza und Jordanien. Historisch gehörte sie immer wieder zu dem Reich am Nil, allerdings wechselte dabei auch einige Male der Besitzer, was sich unter anderem auch in den Fundamenten mehrerer Befestigungen zeigt.
So entdeckten die Forscher*innen, wie das ägyptische Ministerium für Tourismus und Altertümer auf Facebook schreibt, unter anderem die Überreste zweier Festungen aus römischer und ptolemäischer Zeit. Letztere Dynastie, die Ptolemäer aus der Nachfolge Alexanders des Großen, beherrschte Ägypten ab dem vierten Jahrhundert vor Christus bis zu Beginn des ersten Jahrhunderts nach Christus. Die griechischstämmigen Herrscher*innen standen ständig im Konflikt mit ihren Nachbar*innen im Osten, was vermutlich auch die Ursache für die Errichtung der Befestigungen darstellt.
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Der Nil bestimmt alles
Die römische Festung wiederum wurde im ersten Jahrhundert nach Christus errichtet. Dabei diente sie allerdings wahrscheinlich eher dem Schutz von Handelswegen als der Abwehr äußerer Feinde. Um dem archäologischen Fund aber noch eine Krone aufzusetzen, entdeckten die Forschenden außerdem die Ruinen einer altägyptischen Burg. Diese stammt offenbar aus der Zeit vor der Machtübernahme der Ptolemäer.
Damit beweisen die verschiedenen Überreste, welche Rolle die Halbinsel schon früher für das Reich der Pharaonen spielte. Einer der Repräsentanten des Ministeriums, Dr. Mohamed Ismail Khaled, bezeichnete den Sinai angesichts des archäologischen Fundes als „Tor Ägyptens“. Dieses sei heute wie damals von essenzieller Bedeutung für das Land. Die intensive Bautätigkeit endete allerdings, als der Nil nach und nach seinen Lauf veränderte, wodurch die Halbinsel größtenteils zu einer Wüste wurde.
Quellen: Ägyptisches Ministerium für Tourismus und Altertümer/Facebook
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