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Amazon löscht 24 Milliarden Produkte – und du profitierst

Amazon sortiert aus – still und systematisch. Ein internes Projekt sorgt dafür, dass unübersichtliche und veraltete Produktlisten verschwinden und der Marktplatz wieder klarer wird.

Amazon Warehouse
© Mike Mareen - stock.adobe.com / Canva.com [M]

Amazon: Das ist die Geschichte des amerikanischen Versand-Riesen

Seit Jahrzehnten bereits ist Amazon einer der größten Onlineversandhändler weltweit. Hier ist die Geschichte des amerikanischen Versand-Riesen.

Amazon räumt seinen Online-Marktplatz grundlegend auf – mit einem internen Projekt namens „Bend the Curve“. Ziel ist es, Milliarden von Produktlisten zu entfernen, die keine Verkäufe generieren. Laut internen Dokumenten sollten bis Ende 2024 mindestens 24 Milliarden sogenannte Amazon Standard Identification Numbers (ASINs) gelöscht werden. Dabei handelt es sich um Einträge zu Produkten, die entweder nie verkauft wurden, keinen Lagerbestand mehr haben oder veraltete Informationen enthalten.

Amazon räumt auf

Durch diese Bereinigung spart Amazon erhebliche Kosten bei seiner Cloud-Infrastruktur, betrieben durch Amazon Web Services (AWS). Allein im Jahr 2024 konnte das Unternehmen über 22 Millionen US-Dollar einsparen, wie Business Insider berichtet. Für 2025 sind weitere Einsparungen von 36 Millionen US-Dollar geplant. Insgesamt rechnet Amazons Einzelhandelssparte mit Cloud-Ausgaben in Höhe von 5,7 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Projekt ist Teil einer umfassenderen Sparstrategie unter CEO Andy Jassy.

Allerdings profitiert nicht nur der Konzern selbst von der Aufräumaktion; sie kommt auch dir zugute. Suchst du nun nach einem Produkt, ist die Wahrscheinlichkeit viel geringer, dass du auf veraltete, fehlerhafte oder gar nicht verfügbare Angebote stößt. Die Bereinigung sorgt dafür, dass dir vorrangig relevante und tatsächlich kaufbare Produkte angezeigt werden.

Dadurch wird das Stöbern auf Amazon übersichtlicher, und du findest schneller, was du wirklich brauchst. Weniger überflüssige Einträge bedeuten auch weniger Frust – besonders dann, wenn du gezielt nach bestimmten Artikeln suchst und nicht durch seitenlange irrelevante Treffer blättern musst.

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„Creation Throttling“

Trotz dieser Maßnahmen wächst Amazons Produktauswahl weiterhin. Der Fokus liegt nun stärker auf Qualität statt auf Quantität. Gelöscht werden vor allem Einträge, die nicht mehr den aktuellen Standards entsprechen – etwa weil sie keine Lagerbestände aufweisen, seit Jahren nicht aktualisiert wurden oder nie verkauft wurden.

Besonders betroffen von den neuen Regeln sind Drittanbieter, die inzwischen über 60 Prozent der Verkäufe auf der Plattform ausmachen. Um unübersichtliche und erfolglose Kataloge einzudämmen, hat Amazon ein System namens „Creation Throttling“ eingeführt. Dieses verhindert, dass Händler mit über 100.000 aktiven, aber nicht verkauften Artikeln neue Produkte listen. 2024 wurden dadurch mehr als 110 Millionen neue Einträge blockiert, und knapp 3.000 Händler erhielten Warnungen.

Einige Drittanbieter reagierten verunsichert, insbesondere solche mit mehreren Konten. Sie befürchteten, vollständig von der Listung neuer Produkte ausgeschlossen zu sein. Amazon will daher im Laufe des Jahres 2025 die Kommunikation rund um die Richtlinien verbessern und klarer definieren, wer betroffen ist. Parallel analysiert das Unternehmen gelöschte Einträge auf Muster, um künftige Entscheidungen fundierter treffen zu können.

Quelle: Business Insider

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