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Satellitenbilder zeigen chinesisches Geheimprojekt – so groß wie ein B2-Bomber

Chinas Militär setzt auf neue Flugzeugtechnologien. Nun ist ein geheimnisvolles Drohnenmodell auf einem abgelegenen Testgelände aufgetaucht.

KI-generiertes Bild eines B2-Bombers in der Luft.
© Serhii - stock.adobe.com / Canva.com [M]

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Ein großes, schwer erkennbares Drohnenflugzeug ist auf dem chinesischen Teststützpunkt Malan in der Provinz Xinjiang aufgetaucht. Satellitenbilder vom Mai 2025 zeigen es vor einem neu gebauten Hangar. Der Ort ist bekannt für seine Rolle in Chinas modernsten militärischen Luftfahrtprogrammen. Das Auftreten dieser Drohne deutet auf deutliche Fortschritte bei unbemannten Langstreckenflugzeugen hin. Es wirkt wenig wahrscheinlich, dass ihre Sichtbarkeit ein Zufall war.

Satellitenbilder zeigen neue Drohne

Die Anlage selbst besteht aus mehreren großen, flach gebauten Hangars. Ihr Aufbau erinnert stark an die Schutzbauten für Tarnkappenbomber der Vereinigten Staaten wie den B-2 Spirit oder B-21 Raider. Ein langer Rollweg verbindet das neue Areal mit dem Hauptgelände. Die Kombination aus Kompaktheit und Vielfalt bei den Hangargrößen legt nahe, dass hier mehrere Flugzeugtypen getestet werden. Wahrscheinlich zählen dazu nicht nur Drohnen, sondern auch experimentelle Kampfjets und Tarnkappenbomber.

Die Drohne hat einem aktuellen The War Zone-Bericht zufolge eine Spannweite von etwa 52 Metern und ist damit fast so groß wie der B-2 Spirit. Sie besitzt ein Nurflügel-Design mit abgeschrägten Flügelenden. Es ist kein Cockpit zu erkennen, was die unbemannte Nutzung wahrscheinlich macht. In der gewölbten Mittelstruktur könnten Triebwerke oder Systeme zur Satellitenkommunikation untergebracht sein. Auffällige Schatten deuten auf mögliche kleine Seitenleitwerke hin, die bei solchen Flugzeugen helfen können, die Stabilität zu erhöhen.

Ihr Design erinnert an die US-amerikanischen Modelle B-21 Raider und die vermutete RQ-180. Die Flügel sind weniger stark gepfeilt, was für eine Auslegung auf große Flughöhen und Ausdauer spricht. Der Mittelteil wirkt schlanker und funktional. Sichtbare Lufteinlässe fehlen – entweder aus technischen Gründen oder schlicht wegen der Qualität der Satellitenbilder. Die gesamte Form deutet auf eine starke Fokussierung auf Tarnkappeneigenschaften und Langstreckenflüge hin.

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Technologische Überraschungskiste

Das Nurflügel-Layout reduziert nicht nur den Luftwiderstand, sondern minimiert auch die Radarreflexionen, weil klassische senkrechte Leitwerksflächen fehlen. Zusätzlich lassen sich die Außenkanten gezielt in bestimmtem Winkel zu erwarteten Radarstrahlen anordnen, sodass eintreffende Wellen zur Seite abgelenkt werden („planform-alignment“). In Verbindung mit dünn­schichtig aufgebrachten Metamaterialen, die Radarenergie in Wärme umwandeln, sinkt der effektive Radarquerschnitt dramatisch. Entscheidend ist dabei das präzise Zusammenspiel von Geometrie, Oberflächenleitfähigkeit und dielektrischer Schichtdicke, das im Millimeter­bereich abgestimmt wird – Malan dürfte dafür über entsprechende Mess- und Beschichtungsanlagen verfügen.

Auf Werkstoffseite kommt vermutlich eine Sandwich-Struktur aus kohlenstoff­faser­verstärkten Kunststoffen (CFK) und waben­förmigen Nomex- oder Aluminium­kernen zum Einsatz, ergänzt um leitfähige Polymer-Schichten zur Ableitung statischer Aufladung. Solche Leichtbau­paneele ermöglichen Spannweiten von über 50 Metern, ohne dass das Flügelprofil unter aeroelastischen Schwingungen leidet. Hinter den verdeckten Lufteinlässen dürfte ein hoch­gradig gedämpftes Zwei-Spool-Turbofan-Triebwerk arbeiten, dessen Abgasstrahl über eine Mischsektion abgekühlt wird, um die infrarote Signatur zu verschleiern. China hat zuletzt insbesondere bei einkristallinen Schaufelwerkstoffen Fortschritte gemeldet, was auf höhere Vor­eintritts­temperaturen und damit bessere Langstrecken­effizienz hinweist.

Damit eine solche Plattform interkontinentale Missionen autonom bewältigt, ist ein Verbund aus Künstliche Intelligenz (KI)-gestützter Flugregelung, satelliten­basierter Quantennavigation und Multi-Spektral-Sensorfusion erforderlich. Lidar- und SAR-Module lassen sich flächenbündig in die Flügelvorderkante integrieren, während ein sferischer Infrarot-Suchkopf in der Zentralnase die Zielaufklärung übernimmt. Die erfassten Daten werden an Bord von heterogenen Rechenclustern aus Galliumnitrid (GaN)-basierten Hochleistungschips vorverarbeitet, was die Latenz für Entscheidungsalgorithmen im Schwarmverbund reduziert. Ein laser­basiertes Kommunikationssystem sorgt anschließend für eng gebündelte, abhörresistente Übertragung zu GEO-Relais­stationen – ein Bereich, in dem chinesische Institute seit 2023 publizierte Durchbrüche in der Quanten­verschränkung vermelden.

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Mögliches Täuschungsmanöver

Malan könnte mit seiner auf den Satellitenbildern erkennbaren neuen Infrastruktur zu einem Zentrum für das Testen der nächsten Generation chinesischer Luftstreitkräfte werden. Denkbar ist ein integriertes Programm mit bemannten und unbemannten Flugzeugen, ähnlich wie beim Next Generation Air Dominance (NGAD)-Programm der Vereinigten Staaten. Die verschiedenen Hangargrößen sprechen für die gleichzeitige Erprobung von Systemen unterschiedlicher Größen und Einsatzzwecke. Der abgeschottete Standort und die hohen Sicherheitsmaßnahmen deuten auf die Bedeutung des Projekts hin.

Dass das Flugzeug gerade jetzt entdeckt wurde, ist wohl kein Zufall. China weiß genau, wann kommerzielle Satelliten überfliegen, und hätte das Fluggerät leicht verstecken können. Es ist daher denkbar, dass die Sichtbarkeit bewusst einkalkuliert wurde – sei es als Machtdemonstration oder als gezielte Täuschung. Ob es sich um ein echtes Einsatzmuster oder eine Attrappe handelt, bleibt offen. Klar ist nur: China treibt die Entwicklung großer, schwer auffindbarer Drohnen mit Hochdruck voran.

Quelle: The War Zone

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