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Archäologischer Fund: Forscher untersuchen außergewöhnlichen Schädel – „sehr aufregend“

Archäologische Funde können selbst nach mehrfacher Untersuchung noch neue Erkenntnisse offenbaren – wie die aktuelle Analyse eines Schädel-Fossils aus China zeigt.

Menschlicher Schädel wird ausgegraben (Symbolbild).
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5 ärchäologische Funde, die noch heute Rätsel aufgeben

Einige Überbleibsel der Vergangenheit lassen auch nach tausenden von Jahren noch viele Fragen unbeantwortet.Wir zeigen dir 5 archäologische Funde, die auch heute noch eine Menge Rätsel aufgeben.

Ein fast 100 Jahre alter archäologischer Fund aus China liefert neue Erkenntnisse. Das Schädel-Fossil ermöglicht erstmals detaillierte Einblicke in eine längst ausgestorbene Menschenart. Dessen Analyse diese gilt als bislang hochwertigste Untersuchung auf diesem Forschungsgebiet.

Zähne verraten mehr über archäologischen Fund

Ein Bauarbeiter hatte den nahezu vollständig erhaltenen Schädel in den 1930er Jahren nahe Harbin im Nordosten Chinas gefunden. 2021 übergaben die Nachfahren des Finders den archäologischen Fund an die Hebei GEO University in Shijiazhuang. Daraufhin datierten Forscher*innen das Fossil auf ein Alter von etwa 146.000 Jahren.

In einer aufwändigen Analyse untersuchte ein Team des chinesischen Instituts für Wirbeltierpaläontologie und Paläoanthropologie (IVPP) nun Zahnbelag aus dem Mundbereich. Das darin enthaltene genetische Material bestätigt, dass der Schädel zur Denisova-Linie gehört. Diese Erkenntnisse veröffentlichten die Wissenschaftler*innen in den Fachzeitschriften Science und Cell. Die Denisovaner stellen eine ausgestorbene Linie archaischer Menschen dar, die eng mit den Neandertalern verwandt sind. Sie wurden nach der Denisova-Höhle in Sibirien benannt, wo die ersten Überreste entdeckt wurden.

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Bedeutender Durchbruch für die Wissenschaft

Dank dieser neuen Erkenntnisse konnten Forschende erstmals einen vollständigen Denisovaner-Schädel nachweisen – ein bedeutender Fortschritt für die Wissenschaft. Da bislang keine vollständigen Skelette entdeckt wurden, ließen sich Aussehen und Staturnur vermuten. „Dies ist ein Durchbruch, mit dem wir sagen können: So sahen die Denisovaner aus“, betont Carina Schlebusch, evolutionäre Anthropologin an der Universität Uppsala, in einem begleitenden Artikel auf Science. „Das ist sehr aufregend.“

Der archäologische Fund liefert wertvolle Hinweise für die Identifizierung weiterer menschlicher Fossilien in Ostasien, die möglicherweise zur Denisova-Linie gehören. Zudem deutet er darauf hin, dass Denisovaner während des späten Mittelpleistozäns von Sibirien bis nach Nordostchina verbreitet waren.

Quellen: Science, Cell

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Das Titelbild dieses Artikels wurde unter Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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