Ein aktueller archäologischer Fund trägt zur Aufklärung des Inneren der legendären Cheops-Pyramide bei. In dieser, auch weltbekannt als der „großen Pyramide von Gizeh“, befindet sich offenbar ein bisher unbemerkter Gang.
Archäologischer Fund: 4.500 Jahre alter Gang entdeckt
Genauer handelt es sich der Studie des verantwortlichen Forschungsteams zufolge um einen Korridor, der sich innerhalb der Pyramide des Cheops befindet. Der archäologische Fund wurde dabei noch nicht selbst ausgekundschaftet. Lediglich seine Existenz konnten die Forscher*innen feststellen, indem sie den gewaltigen Sakralbau mit mehreren Sensoren abtasteten. Die Technik, die sie dabei verwendeten, bringt einige Besonderheiten mit sich.
So unternahmen die Wissenschaftler*innen große Mühen, um zum Beispiel mit hochentwickeltem Radar erste Untersuchungen vorzunehmen. Dabei handelte es sich um ein „GPR“-System. „GPR“ steht für „Ground Penetrating Radar“, was zu Deutsch so viel wie „den Boden durchdringender Radar“ bedeutet. Daneben wurden mehrere hochauflösende Fotografien angefertigt. Damit konnte man die Oberflächenstrukturen so genau wie möglich identifizieren und damit auch den Blick des Radars zu schärfen.
Schließlich wendeten die Forschenden darüber hinaus noch eine tomografische Messungsmethode an, mithilfe derer die verschiedenen Materialien im Boden getestet werden können. Dabei wird die Durchlässigkeit der Pyramide für Elektronen gemessen, wobei der festgestellte Widerstand auf einen durchgängigen Fels hinweist, geringer Widerstand aber bei der Lokalisierung von Gängen, Schächten oder Hallen helfen kann.
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Das könnte sich dort verstecken
Möglich war der archäologische Fund, den die Forscher*innen nun feststellen konnten, nicht allein durch die verschiedenen Methoden der Messung. Insbesondere war dies durch eine neue Art der Kombination machbar. So generierten sie zunächst aus den einzelnen Analyseinstrumenten mehrere Bilder. Diese legten sie dann alle übereinander, um so einen möglichst genauen Bereich zu identifizieren.
Dabei reiht sich der archäologische Fund in eine ganze Gruppe von Entdeckungen im Innern der großen Pyramide ein, da deren Erforschung außerordentlich aufwändig ist. Viele der ehemaligen Gänge im Innern verschlossen die Arbeiter*innen nach der Grablege des Pharaos, wodurch Wissenschaftler*innen sich im Zweifelsfall immer durch gewaltige Mengen an Granit schlagen müssen.
In den letzten Jahren rief die Wissenschaft daher das Projekt „ScanPyramids“ ins Leben, bei dem Forschende das riesige Grabmal mithilfe von oben genannten Sensoren untersuchen. Auf diese Weise wurde unter anderem 2017 die „große Leere“ im oberen Bereich der Struktur entdeckt. Diese konnte bis heute noch nicht auf andere Weise untersucht werden. Sicher ist nur eins: Der archäologische Fund wird die Forschung noch viele Jahre beschäftigen.
Quellen: „Confirmation of the ScanPyramids North Face Corridor in the Great Pyramid of Giza using multi-modal image fusion from three non-destructive testing techniques“ (Scientific Reports, 2025)
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