Das französische Start-up Harmattan AI hat sich auf die Entwicklung von Drohnen für militärische Zwecke spezialisiert. Nun haben diese ein Projekt präsentiert, dass die Kriegsführung entscheidend beeinflussen könnte.
Französisches Unternehmen präsentiert neue Drohne
Harmattan AI ist zwar erst 14 Monate alt, doch soll bereits jetzt schon einen Großauftrag der französischen Rüstungsdirektion (DGA) erhalten haben, wie Defence Express berichtet. Das liegt wohl vor allem an ihren oftmals ungewöhnlichen Innovationen. Dazu gehört auch ein neues Projekt, das das Unternehmen nun vorgestellt hat: eine Abfangdrohne mit dem Namen GOBI.
GOBI wurde speziell für das Abfangen anderer Drohnen entwickelt. Dabei kann es sich um kleine Quadrocoptern bis hin zu Geräten mit einem Gewicht von bis zu 600 Kilogramm handeln. Die Drohne befinde sich bereits in Flugerprobungen und habe bereits erfolgreich Testziele abgefangen, erklärt das Unternehmen.
Harmattan AI setzt, wie der Name schon sorgt, bei der Entwicklung seiner Waffen vor allem auf KI: „GOBI nutzt eingebettete Echtzeit-KI, um eine vollständig autonome Terminalführung zu ermöglichen.“ Das bedeutet, die KI-Modelle übernehmen die Zielerkennung und -verfolgung ohne externe Eingaben. Das sei „für Abfangmissionen in umkämpften oder signalgestörten Gebieten entscheidend“.
Lesetipp: Außergewöhnliche Waffe in China gesichtet: Erste Bilder zeigen „Seemonster“
Das hat GOBI vor
GOBI soll Geschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde erreichen und Ziele in einer Entfernung von bis zu fünf Kilometern abfangen können. Ungewöhnlich ist dabei, aber vor allem die Methode, die die Drohne benutzt, um seine Gegner außer Gefecht zu setzen.
Denn die Drohne von Harmattan AI verfügt über keinen Sprengkopf. Stattdessen ist es die Aufgabe der Drohne, die feindlichen Ziele physisch zu rammen und dabei den Rotor oder Propeller dieser präzise zu treffen, um sie lahm zu legen. Sie ist jedoch nicht als wiederverwendbare Waffe konzipiert. Die Entscheidung, in einen hochpräzisen Absturz der Gegner zu investieren, anstatt einen Luftsprengkopf zu installieren, war, wie Defence Express vermutet, wohl dem Ziel geschuldet, das Gewicht und die Produktionskosten von GOBI zu reduzieren.
Quellen: Harmattan AI, Defence Express
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.