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Fitness-App zeigt aus Versehen geheime Militärstützpunkte an

Die Heatmap der Anwendung Strava ist eigentlich nicht dafür gedacht, macht allerdings neben ihren eigenen Usern auch US-Militärbasen in Kriegsgebieten sichtbar.

Weltkarte zeigt durch Hitze
Laut Sicherheitsforschern ist die Heatmap von Strava ein gefundenes Fressen für ausländische Geheimdienste. Foto: Strava/Screenshot

Eine vom Fitness-App-Anbieter Strava veröffentlichte Karte könnte die Position von geheimen US-Militärbasen verraten. Das berichtet die Washington Post. Der US-Hersteller veröffentlichte kürzlich die sogenannte Global Heat Map. Diese setzt sich aus einer Milliarde Strava-Aktivitäten und drei Billionen GPS-Datenpunkten zusammen, die zwischen 2015 und September 2017 aufgezeichnet wurden, und zeigt, wo besonders viel Aktivität herrscht. Während Europa und die USA aufgrund der zahlreichen Nutzer dort besonders hell aufleuchtet, fallen in anderen Regionen, beispielsweise Kriegsgebieten, bereits leichte Aktivitäten stark auf.

Verdächtige Aktivitäten in Somalia, im Jemen und in Afrika

Wie Sicherheitsforscher rasch feststellten, konnten so relativ einfach die Positionen von einzelnen US-Militärbasen ausfindig gemacht werden. Neben bekannten Positionen in Syrien entdeckte ein „Daily Beast“-Journalist beispielsweise viel verdächtige Aktivität nahe einer möglichen CIA-Basis in Mogadischu in Somalia. Andere mögliche Standorte wurden im Jemen und der Sahel-Region in Afrika entdeckt.

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Bewegungsmuster und Routen auslesbar

Die Karte sei laut Sicherheitsforschern ein gefundenes Fressen für ausländische Geheimdienste. So würden sich die aufgezeichneten Aktivitäten offenbar nicht nur auf Trainings beschränken, sondern auch Schrittzähler berücksichtigen. So seien auch Bewegungsmuster und Routen zwischen verschiedenen Standorten ablesbar. Das US-Militär verbietet den Einsatz von Fitness-Trackern nicht. Das Pentagon verteilte sogar im Rahmen eines Pilotprogramms im Jahr 2013 knapp 2500 Fitbit-Gadgets. Diese sollten die Mitarbeiter dazu motivieren, mehr Gewicht zu verlieren.

Auch russische Militär entdeckt

Strava, mit dem jede erdenkliche Fitnessaktivität aufgezeichnet werden kann, zählt nach eigenen Angaben rund 27 Millionen Nutzer weltweit. Zahlreiche Fitness-Gadgets, wie beispielsweise jene von Garmin oder Fitbit, unterstützen die App direkt. Das Problem würde sich zudem nicht ausschließlich auf die US-Streitkräfte beschränken. Auch russische Militärbasen wurden auf der Karte entdeckt.

Strava weist User auf richtige Einstellungen hin

Strava selbst verweist auf die Datenschutz-Einstellungen der App. „[Die Karte] schließt Aktivitäten aus, die als privat markiert oder die in vom Nutzer als privat gekennzeichneten Regionen aufgezeichnet wurden. Wir fühlen uns verpflichtet, den Menschen die Einstellungen besser verständlich zu machen, sodass diese die Kontrolle darüber behalten, was sie teilen“, so das Unternehmen in einer Stellungnahme gegenüber Cnet.

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