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Handy-Apps: Eine Art der Spionage bemerkst du nicht einmal

Wer regelmäßig neue Anwendungen installiert, schaut bei der Erlaubnis der Zugriffe am besten ganz genau hin. Einer kann später besonders problematisch werden.

Apps auf Smartphone Display
In Googles Play Store finden sich zahlreiche kostenpflichtige und kostenlose Apps. © imago images/Hans Lucas

Allein in Googles Play Store standen User:innen 2021 weltweit fast 3,5 Millionen Anwendungen zur Verfügung. Dazu kommen Millionen Handy-Apps in Apples App Store. Ein solches Exemplar herunterzuladen, gehört entsprechend für viele zum Alltag. Was dabei aber weniger bekannt ist: Es kann schädlich sein, wenn die Apps auf deinem Gerät über einen speziellen Zugriff verfügen. Er kann zu heimlicher Spionage führen.

Nicht für alle Handy-Apps zulassen: Überlege gut bei diesem Zugriff

Dass neue Handy-Apps für ihre Installation eine Anfrage stellen, worauf sie alles zugreifen dürfen, kennst du sicherlich. Generell keine Sorgen musst du dir dabei machen, wenn es nur um wenige Zugänge geht und diese bestenfalls 1:1 die Funktion der App widerspiegeln. Dass eine Notizen-App zum Beispiel Zugang zu deinen Kontakten haben möchte, erscheint eher merkwürdig und sollte dich stutzig machen.

Ähnlich auffällig ist die Anfrage für die Kamera deines Gerätes. Vor allem dann, wenn es sich um eine Anwendung handelt, die damit nicht ersichtlich in Verbindung steht. Noch etwas anderes solltest du dabei allerdings beachten. Denn gerade diesen Zugriff sollten niemals alle Handy-Apps besitzen.

Tech-Experte warnt vor Kamera-Zugriff durch Handy-Apps

Wie Asaf Ashkenazi, leitender Geschäftsführer des Sicherheitsunternehmens Verimatrix, gegenüber The Washington Post im November 2021 erklärte, bedeutet der Zugang einer App zu deiner Kamera das Einbüßen deiner Privatsphäre an die Entwicklerfirma dahinter. Kurz gesagt, du machst dich angreifbar für Spionage.

Einige davon missbrauchen diesen Ashkenazi zufolge, um das Gerät heimlich zu aktivieren. Selbst Aufnahmen von dir und deiner Umgebung im Badezimmer seien dabei wahrscheinlich.

Er rät daher dazu, regelmäßig die erteilten Zugriffe zu prüfen. Auf diese Weise stellst du sicher, dass du nicht auch verdächtigen Anwendungen die Nutzung deiner Kamera erlaubt.

iPhone: Einstellungen > Privatsphäre > Kamera
Android: Einstellungen > Apps > App-Berechtigungen

Extra-Tipp: Mit Android 12 kommt ein neues Handy-Symbol, das dir verrät, wann eine Handy-App auf deine Kamera zugreift. Für iPhone-Nutzer gibt es diese Funktion bereits.

Kommt dir eine deiner Anwendungen am Ende doch zu seltsam vor, kannst die entsprechende Handy-App auch einfach löschen. Bei einigen Anwendungen kann sich das übrigens auch aus anderen Gründen besonders lohnen. Denn Sicherheitsexpert:innen raten bereits dazu die Apps zu löschen.

Quellen: The Washington Post

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