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Tesla: Verbote auch in Deutschland – das steckt dahinter

Die Autos von Tesla sind recht populär. Trotzdem befürchten Behörden mögliche Gefahren, die insbesondere von ihrer Kamera-Technologie ausgehen könnten. Deswegen gibt es jetzt sogar in einigen Orten Verbote und die Drohung von Bußgeldern.

Ein Tesla Model 3 auf einer Straße.
© imago images / Andreas Haas

In den Elektroautos von Elon Musks Unternehmen Tesla steckt modernste Technologie, die beim Autofahren helfen soll. Unter anderem sind deshalb auch zahlreiche Kameras in ihnen verbaut, die im Verkehr bei zahlreichen Manövern unterstützen sollen. Die zeichnen dementsprechend die Umgebung auf und speichern so viele Informationen – auf Wunsch auch bei Stillstand. Dieser Umstand sorgt jetzt in einigen Orten Deutschlands und Chinas für Verbote. Hohe Bußgelder können winken.

Tesla-Verbot in chinesischem Stadtbezirk für mindestens 2 Monate

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet jedenfalls, dass Tesla-Autos ab dem 1. Juli 2022 im Küstenbezirk Beidaihe vorübergehend verboten sind. Diese Regelung soll dann für mindestens zwei Monate gültig sein, wie ein örtlicher Verkehrspolizist mitgeteilt haben soll.

Einen Grund habe er nicht genannt, doch es soll wohl um „nationale Angelegenheiten“ gehen. Bekannt ist nämlich, dass Beidaihe regelmäßig der Ort für eine sommerliche Regierungstagung ist, bei der hinter verschlossenen Türen Personalangelegenheiten und politische Ideen diskutiert werden.

Dies ist übrigens nicht das erste Mal, dass Autos von Tesla in China nicht frei herumfahren dürfen. Erst wenige Wochen zuvor verhinderte man in der Stadt Chengdu, dass die Fahrzeuge auf bestimmten Straßen fahren konnten. Diese Reglung fiel in denselben Zeitraum wie der Besuche von Präsident Xi Jinping. 2021 verbot man die Zufahrt zu Militärgeländen.

Kameras wohl problematisch

Letzterer Fall liefert auch einen Hinweis darauf, weshalb es jetzt erneut zum Verbot kommt. Denn damals soll man sich ausdrücklich wegen der in den Vehikeln installierten Kameras Sorgen gemacht haben. Daraufhin beschwichtigte Elon Musk, dass die Autos nirgendwo und auch nicht in China spionieren. Später ergänzte er, dass alle in China gesammelten Daten durch Tesla-Autos, auch nur dort gespeichert würden.

Tesla-Autos verfügen über mehrere Kameras, die bei verschiedenen Manövern helfen sollen. Allerdings sind Kameras generell bei verschiedenen Auto-Herstellern standardmäßig verbaut. Wie und wo man in China die Grenze zu Ungunsten bestimmter Modelle zieht, ist nicht klar.

Auch Verbote in Berlin verhängt

Wie die B.Z. berichtet, hat nun auch die Berliner Polizei ein ähnliches Verbot gegen Tesla-Fahrzeuge ausgesprochen. Diese dürfen nicht mehr auf ihre Liegenschaften fahren aus Sorge vor etwaiger Spionage. Einem Rundschreiben zufolge seien die Autos „eine sicherheitsrelevante Gefährdung für Mitarbeitende, Dritte (Sicherheit und Datenschutz) sowie die Liegenschaften der Polizei Berlin (Objektsicherheit).“

Weiterhin heißt es, dass die Fahrzeuge kontinuierlich Aufzeichnungen der näheren Umgebung anfertigen, unabhängig davon, ob überhaupt etwas Konkretes geschieht. Diese Daten würden im niederländischen Ausland gespeichert, wobei nicht nachvollziehbar sei, wie sie weiterverarbeitet würden. Zudem könnten Interessenten die Daten einfach anfordern.

Sentry-Modus soll Strafen nach sich ziehen

Jede Polizeidirektion müsse selbst sicherstellen, dass sicherheitsrelevante Bereiche, Objekte und Personen auf keinen Fall aufgenommen werden können. Dies gelte auch für beschlagnahmte Tesla-Autos. Nach einer Lösung für die Fahrzeuge der eigenen Belegschaft werde noch gesucht. Parkplätze mit Sichtschutz und konkrete Wege sollen im Gespräch sein.

Der sogenannte Sentry-Modus bei Teslas soll hingegen für Bußgelder sorgen, sofern er ohne einen ersichtlichen Grund aktiv ist. Dabei bleiben die Kameras auch dann aktiv, wenn das Auto geparkt und abgeriegelt ist, um etwaige verdächtige Aktivitäten aufzuzeichnen. Sogar aufs Handy können dann die Aufnahmen geschickt werden, wie der Tagesspiegel berichtet.

Ob und wie Tesla und Elon Musk auf die neuerlichen Verbote reagieren, ist nicht bekannt. In jüngerer Vergangenheit sorgte der Auto-Hersteller für Negativ-Schlagzeilen: Zum Beispiel flog Tesla aus dem ESG-Index.

Quelle: Reuters

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