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Österreicher verdient Millionen mit Onlineshop für suchtmittelhaltige Arzneimittel

Die in Untergrundlaboren in Indien und China hergestellten Doping-Produkte wurden als stark gesundheitsschädlich eingestuft. Trotzdem durften drei der vier Verdächtgen bereits die U-Haft verlassen.

Zu viert erbeutete die Gruppe mehrere Millionen von bis zu 3000 Kunden. Foto: APA/FRANK RUMPENHORST

Durch den Verkauf von Doping- und suchtmittelhaltigen Arzneimitteln im Internet soll sich ein Dealerquartett Gelder in Millionenhöhe verschafft haben. Ermittler des Bundeskriminalamtes (BK) beendeten den europaweit durchgeführten Handel und nahmen die Vier bereits im Mai fest. Der Hauptverdächtige sitzt weiterhin in Untersuchungshaft, teilte das BK am Freitag mit.

Die Causa hatte die Ermittler seit Dezember des Vorjahres beschäftigt. Ein 32-jähriger Österreicher und seine gleichaltrige Frau aus der Slowakei, ihr 52-jähriger Vater und eine weitere 24-jährige Slowakin wurden am 20. Mai im Burgenland festgenommen.

Lager in Bratislava

Die Gruppe soll die Präparate an mehr als 3000 Abnehmer beliefert haben. Zeitgleich sollen die Verdächtigen bis zu acht verschiedene Homepages betrieben haben, um die Drogen und Arzneimittel zu verkaufen. Nachdem die Kunden gezahlt hatten – abgewickelt wurde dies über mehrere Konten in Österreich und in der Slowakei – bekamen sie die „Ware“ mittels Paket- und Zustelldiensten geliefert. Die Konten wurden inzwischen eingefroren. Das Vermögen wird laut BK abgeschöpft.

Während in Österreich für die vier Verdächtigen die Handschellen klickten, durchsuchten die slowakischen Behörden eine Wohnung in Bratislava. Sie soll als Büro und Lagerraum gedient haben. In Österreich und in Bratislava wurden Dopingpräparate, illegale suchtmittelhaltige Arzneimittel und verschiedene Datenträger sichergestellt. Der Wert der gefundenen Präparate belief sich auf rund eine halbe Million Euro.

Komplizen sind wieder frei

Die vom Quartett zum Verkauf angebotenen Drogen und Arzneimittel wurden untersucht. Dabei stellte sich nach Angaben des Bundeskriminalamtes heraus, dass sie aus Untergrundlaboren in Indien und China stammen und überdies höchst gesundheitsgefährdend seien.

Während der 32-Jährige weiter in U-Haft sitzt, wurden seine drei mutmaßlichen Komplizen inzwischen wieder frei gelassen. Gegen sie wird weiterhin ermittelt, teilte das BK mit. Auch mögliche Sub-Dealer habe man im Visier.

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