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Paris wirft Airbnb vor, Vermieter bei Steuerhinterziehung zu unterstützen

Mit einer Kreditkarte, die auf Gibraltar registriert ist, soll das Unternehmen Vermietern dabei helfen, dem Fiskus Einnahmen zu verheimlichen.

Ein Smartphone
Paris wirft dem Unternehmen hinter der populären App vor

Die Vermieter könnten bei Airbnb online eine auf Gibraltar registrierte Kreditkarte anfordern und so ihre Mieteinnahmen am Fiskus vorbeischleusen, berichtete das ORF-Radio unter Berufung auf einen Bericht des Radiosenders „France Info“.

Statt auf das französische Bankkonto überweise Airbnb das Geld dann auf die in Gibraltar ausgegebene Karte. Und mangels eines entsprechenden Informationsabkommens blieben die Mieteinnahmen so für die Steuerbehörden Frankreichs – aber wohl auch anderer europäischer Länder – unsichtbar, so der Bericht.

Einnahmen sollen verpflichtend durch Airbnb gemeldet werden

„Zusätzlich zur eigenen Steuervermeidung, die der Konzern in Europa betreibt, ermutigt Airbnb nun auch seine Wohnungsvermieter dazu“, kritisierte dem französischen Radiosender zufolge der für das Wohnungswesen zuständige Vizebürgermeister von Paris, Ian Brossat. Der Wohnungsstadtrat forderte, dass Airbnb verpflichtet werden solle, die Mieteinnahmen seiner Kunden den Steuerbehörden zu melden.

Seitens Airbnb hieß es dazu laut dem Ö1-Journal-Bericht von Freitagabend, dass nur weniger als zehn Prozent der Vermieter eine derartige Kreditkarte angefordert hätten. Und seitens der Online-Vermittlungsplattform werde zudem beteuert, dass man alle Kunden auf ihre Steuerpflicht hinweise.

Schärfere Auflagen für Airbnb

Seit Freitag, dem 1. Dezember, gelten in Paris schärfere Auflagen für Angebote auf der Plattform Airbnb. Dort offerierte Wohnungen müssen nun eine offizielle Registrierungsnummer tragen, die bei der Verwaltung zu beantragen ist. Dadurch erhofft sich die Stadt Paris ein transparenteres Angebot.

Der stellvertretende Pariser Bürgermeister sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Umwandlung von Wohnungen in Unterkünfte für Touristen oder Geschäftsreisende bereite der Stadt zunehmend Sorgen. In den vergangenen fünf Jahren seien dem ohnehin angespannten Pariser Mietmarkt dadurch schätzungsweise 20.000 Wohnungen entzogen worden. „Wir wollen diesen Aderlass stoppen“, betonte Brossat.

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Daneben schreibt die Stadt den Vermietern auch vor, dass sie ihre Wohnungen maximal 120 Tage pro Jahr als Unterkunft für Touristen anbieten dürfen. Paris ist einer der Hauptmärkte für die US-Plattform Airbnb weltweit. Insgesamt werden in der französischen Hauptstadt rund 65.000 Unterkünfte angeboten.

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