Veröffentlicht inDigital Life

Menschen, die auf Smartphones starren: In China haben sie ihre eigene Straßenspur

Die chinesische Stadt Xi’an geht das Problem sogenannter „Smombies“ an und widmet ihnen zur eigenen Sicherheit eine ganze Spur.

Chinesische Fußgänger mit Smartphones
In einigen Städten Chinas versucht man Smombies durch eigene Straßenspuren zu schützen. Foto: imago/ Jan Huebner

Menschen, die sich mit starrem Blick auf das Smartphone durch die Stadt bewegen, kennen wir alle. Höchstwahrscheinlich gehören wir sogar selbst dazu. Dass es sich dabei mittlerweile aber um ein echtes Problem handelt, macht schon die Prägung des absurden Begriffs „Smombie“ deutlich – also die Mischung aus Smartphone und Zombie.

Während man auf Honolulu nun versucht, mit Geldstrafen gegen Smombies vorzugehen, hat sich die chinesische Stadt Xi’an einen anderen Ansatz einfallen lassen: Eine Spur ausschließlich für Fußgänger, für die Laufen kein Grund ist, das Telefon aus der Hand zu legen.

Spur für Smartphone-Junkies dient zum Schutz

Der ihnen zugedachte Gehweg ist laut Inquirer.net etwa hundert Meter lang, 80 Zentimeter breit und entlang der Strecke durch das Symbol eines mobilen Telefons gekennzeichnet. In Auftrag gegeben wurde die Spur von einem Einkaufszentrum, das mit erhöhtem Einsatz von Sicherheitspersonal zu kämpfen hatte. Dieses war scheinbar anhaltend damit beschäftigt, Autofahrern zu verbieten, auf dem Bürgersteig zu fahren und durch Smartphones abgelenkte Passanten zu gefährden.

Bei den Fußgängern selber trifft das Projekt auf zwiespältigen Anklang. Während es die einen begrüßen, sehen andere wenig Sinn darin, weil sich die Smombie-Spur nahe der Durchfahrt zu einem Parkplatz befindet.

Erste Smombie-Spur in China ist jetzt Touristenattraktion

In China ist dies übrigens nicht das erste Konzept dieser Art. Schon 2014 teilte ein privates Unternehmen einen Bürgersteig der Stadt Chonqing in zwei Abschnitte: einen für normale Fußgänger und einen für Smombies. Die Menschen sollten sich dadurch bewusst werden, wie viel Zeit sie am Smartphone verbringen. Inzwischen ist die Initiative allerdings zu einer Touristenattraktion verkommen, so dass Besucher dort anhalten und Fotos machen. Mit ihrem Smartphone.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.