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Gehört ihr auch dazu? Mehr und mehr Menschen löschen ihr Facebook-Konto

Es ist eine Verteilung, die schon lange zu beobachten ist: Immer mehr, vor allem junge Nutzer grenzen sich von Facebook ab – oder löschen die App auch.

Teenage-Mädchen tippen in einem Klassenraum auf ihren Handys.
Besonders junge Menschen wollen sich von Facebook nicht mehr alles gefallen lassen. Foto: imago/Oliver Ring

42 Prozent der Facebook-Nutzer in den

USA

haben im vergangenen Jahr eine Auszeit vom Social Media-Dienst genommen. Das hat eine Studie des Pew Research Center ergeben. 26 Prozent der Befragten haben sich sogar dazu entschlossen, die Facebook-App von ihrem Smartphone zu löschen, 54 Prozent haben ihre Privatsphäreeinstellungen angepasst.

Sucht? „Bitte nicht stören“

Die Autoren der Studie vermuten, dass diese Werte auch auf den Skandal um Cambridge Analytica

zurückzuführen ist. Dabei wurde bekannt, dass das Datenanalyse-Unternehmen Informationen von mehr als 87 Millionen Facebook-Nutzern über eine App gesammelt haben und für zielgerichtete Wahlwerbung verwendet haben soll, unter anderem für die Trump-Kampagne.

Doch auch die „Time Well

Spent

“-Bewegung, die die suchterregenden Prinzipien vieler Social Media-Apps scharf kritisierte, dürfte einen Anteil daran geleistet haben. Schließlich ist es kein Wunder, dass Facebook auf den Sucht-Vorwurf derart reagierte, dass es für das eigene und das zum Unternehmen gehörende Instagram-Netzwerk eine „Bitte nicht stören“-Funktion einführen will.

Alt gegen Jung

Insbesondere junge Facebook-Nutzer distanzieren sich zunehmend vom Dienst. 44 Prozent der befragten 18- bis 29-Jährigen haben die App im vergangenen Jahr gelöscht, aber lediglich zwölf Prozent der Über-65-Jährigen haben dieselbe Maßnahme ergriffen. Eine ähnliche Diskrepanz zeigt sich beim Anpassen der Privatsphäreeinstellungen: 64 Prozent der Unter-30-Jährigen haben das im vergangenen Jahr getan, unter den Über-65-Jährigen war es nur knapp ein Drittel.

Trotzdem mehr Facebook-Nutzer

Analysten zeigten sich verwundert, als

Facebook

trotz des Skandals und populärer Kampagnen wie #deletefacebook dennoch ein Nutzerwachstum vorweisen konnte. Im ersten Quartal 2018 legte die Zahl der monatlich aktiven Nutzer um 13 Prozent auf 2,2 Milliarden zu, der gleiche Zuwachs wie bei den täglich aktiven Nutzern (1,45 Milliarden).

Doch Studien zeigen immer wieder, dass

Facebook

vor allem bei jüngeren Nutzern massiv an Popularität verliert, dank neuer Märkte und starkem Wachstum unter älteren Nutzern aber dennoch in Summe zulegen kann.

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