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Selbst Apple hat's geschnallt: Face ID und Touch ID machen zusammen keinen Sinn

2018 war nicht das beste Jahr für die Touch ID im iPhone. Der Fingerabdrucksensor muss der Gesichtserkennung nun gänzlich weichen. Für die Erkenntnis hat Apple aber ein wenig gebraucht.

Ein Mann entsperrt sein Smartphone mit dem Gesicht.
Schon wieder macht das iPhoneX durch einen Bug auf sich aufmerksam. Es betrifft die Face ID. Foto: imago/Images

Die Sicherheitstechnologie in iPhones und iPads hat sich in den vergangenen Jahren rasant weiterentwickelt. Den herkömmlichen Sperrcode in Zahlenform hat der Fingerabdrucksensor Touch ID immer mehr ersetzt. Die Gesichtserkennung Face ID ist seit dem iPhone X der neue „heiße Scheiß“. Kurzzeitig hat Apple aber wohl darüber nachgedacht, beides gleichzeitig anzubieten: Touch ID und Face ID. Die Idee ist mittlerweile aus verschiedenen Gründen verworfen worden.

Deshalb gibt es keine Face ID und Touch ID zusammen

Ein Apple-Patent vom Januar 2018 gibt Aufschluss über Apples ursprüngliche Pläne. Demnach habe der iPhone-Konzern geplant, ein duales biometrisches Sicherheitssystem in seinen mobilen Geräten einzubauen. In dem Dokument wird darauf hingewiesen, welche Nachteile die Face ID für die Nutzer hat:

„Einige existierende Techniken, wie diejenigen, die sich auf Gesichtserkennung beziehen, erfordern, dass ein Nutzer ein biometrisches Merkmal während der Registrierung und jeder wiederholenden Authentifizierung auf dieselbe Weise nahezu perfekt ausrichtet.“ Und weiter: „Abweichungen von der Ausrichtung des biometrischen Merkmals führen häufig zu einem falschen, negativen Ergebnis. Infolgedessen muss ein Nutzer unnötigerweise die biometrische Authentifizierung mehrere Male wiederholen oder ihm wird davon abgeraten, die biometrische Authentifizierung überhaupt zu verwenden.“

Ein Mann entsperrt sein Smartphone mit dem Gesicht.

Selbst Apple hat's geschnallt: Face ID und Touch ID machen zusammen keinen Sinn

2018 war nicht das beste Jahr für die Touch ID im iPhone. Der Fingerabdrucksensor muss der Gesichtserkennung nun gänzlich weichen. Für die Erkenntnis hat Apple aber ein wenig gebraucht.

Apple schlägt daraufhin vor, „schnellere, effizientere Methoden und Schnittstellen“ für die biometrische Authentifizierung zu verwenden. „Solche Methoden und Schnittstellen ergänzen oder ersetzen optional andere Methoden.“ Explizit wird auf ein neues Gerät hingewiesen, das „ein oder mehrere biometrische Sensoren“ haben soll, einen Fingerabdruck- und einen Gesichtsscan.

Kein iPhone mit Face ID und Touch ID

Wir wissen, dass so ein Gerät von Apple nie entstanden ist. Ungewöhnlich ist das nicht, schließlich melden alle Hersteller zuweilen Patente an, die dann nie in die Tat umgesetzt werden. Mit dem iPhone X hat es angefangen, es hat lediglich die Face ID. Dasselbe gilt für die diesjährigen iPhones Xs (im Test), Xs Max und Xr sowie das neue iPad Pro. Apple hat bereits das Aus für die Touch ID im iPhone-Display angekündigt. Folglich werden auch die iPhones 2019 mit dem Gesicht statt dem Finger entsperrt.

Das liegt auch daran, dass es Apple gelungen ist, eine Face ID zu kreieren, die es dem Nutzer nicht abverlangen, sein oder ihr „biometrisches Merkmal nahezu perfekt auszurichten“. Darin ist der Konzern richtig gut geworden. Ein paar Probleme gibt es noch, aber in Tests können die gleichen Technologien der Konkurrenz jedenfalls nicht mithalten. Es hat also etwas gedauert, aber Apple ist, was das angeht, auf einem erfolgreichen Weg. Währenddessen muss Apple aber bereits Schadensbegrenzung mit iOS 12.1.2 betreiben.

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