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Siri verklagt Apple – ein bisschen zumindest

Die Stimme der virtuellen Assistentin wurde weltweit von verschiedenen Menschen eingesprochen. Siris hebräische Sprecherin klagt nun gegen Apple.

Siri auf einem iPhone-Bildschirm
Siri gehört für viele iPhone-Nutzer zum digitalen Alltag (Symbolbild). Die hebräische Stimme hinter Siri verklagt Apple nun auf Schadenersatz. Foto: Oli Scarff/Getty Images

In mehr als 20 Sprachen versucht Siri auf der ganzen Welt iPhone-Besitzern das Leben zu erleichtern. Egal, ob es darum geht, die aktuelle Wettervorhersage vorzulesen oder eine Routenführung zu starten – die smarte Assistentin steht bereit. Ihre Stimme allerdings nicht immer.

Synchronsprecher erwecken Siri zum Leben

Um Siri eine Stimme zu geben, braucht es Menschen. Und so klingt Siris Stimme in allen Sprachen zwar ähnlich, doch nie genau gleich. Das liegt daran, dass pro Land verschiedene Synchronsprecher zum Einsatz kommen. Galit Gura-Eini ist der Name der Frau, die Siri hebräisch sprechen lässt. Sie hat ihre Stimme auch für die lokale Waze-App zur Verfügung gestellt.

Klägerin fordert 66.000 Dollar

Nun behauptet sie jedoch, dass Apple ihre Stimme ohne ihre Zustimmung nutze – und reichte Klage ein. 66.000 Dollar (rund 57.600 Euro) Schadenersatz fordert die Sprecherin von dem iPhone-Konzern, wie Cult Of Mac berichtet.

Die Stimme von Gura-Eini wurde, wie auch die Aufnahmen für Siri in anderen Sprachen, bereits im Jahr 2007 aufgenommen, damals unter Aufsicht der Firma „Nuance Communications“. Offensichtlich war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht klar, wie die Stimme der Sprecherin genutzt wird. Als Siri dann 2016 auch auf Hebräisch zur Verfügung stand, merkte die Sprecherin schnell, dass Apple ihre Stimme für Siri nutzte und bat das Unternehmen, dies einzustellen.

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Besonders störend für die Klägerin ist die Tatsache, dass kreative Apple-Nutzer nun „ihre“ Stimme nutzen würden, um Siri unangebrachte oder gar rassistische Dinge sagen zu lassen.

Siris Stimme wird durch einen Algorithmus gesteuert

Apple selbst ist sich keiner Schuld bewusst und beharrt darauf, die Rechte zur Verwendung der Stimmaufnahmen zu besitzen. Außerdem, so argumentiert Apple, handle es sich bei Siris Stimme lediglich um einzelne Silben, die von einem Algorithmus so zusammengefügt werden, dass sie wie eine menschliche Stimme klingen. Die „echte“ Stimme der Sprecherinnen könnten nicht erkannt werden. Eine Einigung der beiden Parteien gibt es bisher nicht.

Es muss nicht immer Siri sein. Neben Apple kämpfen nämlich auch noch andere Unternehmen um unsere Aufmerksamkeit. Wir verraten dir, welcher der schlauste Sprachassistent ist. Außerdem geben wir dir Tipps, damit dich Alexa & Co. nicht ausspionieren.

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