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Telegram: Messenger soll aus App-Stores fliegen

Die Telegram-App könnte bald aus dem Google Play Store und dem App Store von Apple verschwinden. Das zumindest fordern die deutschen Innenminister:innen.

Telegram-Logo
Der Messenger Telegram könnte in Deutschland vor dem Aus stehen. © Getty Images/Artur Widak/NurPhoto

Neben Signal ist Telegram im internationalen Vergleich der wohl stärkste Konkurrent des US-amerikanischen Dienstes WhatsApp. Vor allem in Deutschland erntete der Messenger im Laufe der vergangenen Jahre aber einige Kritik. Grund dafür ist mitunter seine mehr oder minder offene Struktur. Sie ermöglicht es Menschen, sich in Gruppen zu organisieren, die für zuständige Behörden nur schwer durchschaubar sind.

Telegram-App bald raus aus deutschen Stores?

Nicht gelöschte Gewaltaufrufe und offene Hetze haben die Telegram-App abermals in den Fokus der Politik gerückt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zog schon vergangene Woche ein Telegram-Verbot in Erwägung. Auch Niedersachsens Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius (SPD), sprach sich Mitte Januar im Rahmen eines Interviews mit dem Spiegel klar gegen den Messenger aus.

„Was in den Telegram-Gruppen und -Kanälen passiert, widerspricht in jeder Hinsicht den Compliance-Regeln von Apple und Google, die diese App in ihren Stores anbieten. Wir müssen dringend mit ihnen sprechen und sie davon überzeugen, Telegram nicht mehr zu vertreiben.“

Boris Pistorius (SPD)

Faeser habe er bereits vorgeschlagen, dass sie gemeinsam mit anderen Minister:innen „die Unternehmen möglichst schnell zu so einem Gespräch einladen“. Immerhin solle es im Interesse dieser Konzerne sein, „saubere Ware anzubieten“.

Kein Ende in Sicht

Sollte Telegram aus den Stores von Apple und Google fliegen, wäre die App aber längst nicht am Ende. Immerhin lassen sich Anwendungen wie diese auch von Drittanbieter-Plattformen herunterladen – zumindest auf Android. Auch jene Nutzer:innen, die den Messenger noch installiert haben, würden ihn durch einen solchen Schritt nicht verlieren.

Die Landesinnenministerinnen und -innenminister haben sich auch in einem gemeinsamen Positionspapier zur Lage geäußert. „Das soziale Netzwerk Telegram und vergleichbare Anbieter dienen Menschen in Deutschland als Vernetzungsebene von Querdenkern, Corona-Leugnern und Rechtsradikalen“, zitiert der Spiegel. Gemeinsam mit den europäischen Partnerstaaten wolle man dieses Problem angehen „und unsere Erwartungen auch auf hochrangiger politischer Ebene deutlich vertreten“.

Quelle: Spiegel

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