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SMS feiert kurioses Comeback – aber warum?

Lange vor Messenger-Apps wie WhatsApp schrieben die Leute SMS, wenn man denn nicht gerade direkt miteinander telefonieren wollte. Doch jahrelang befand sich die gute alte Kurznachricht auf dem absteigenden Ast – bis 2021. Ihr Wiedererstarken hat dabei einen durchaus ernsten Grund.

Eine SMS.
Eine SMS auf einem alten Handy. © imago images / epd

Bevor Messenger-Dienste wie WhatsApp oder iMessenger bekannt und beliebt wurden, verschickten Leute vor allem SMS-Nachrichten. Der „Short Message Service“ wurde schon lange vor dem ersten Smartphone eingeführt und stellt quasi den Chat-Vorreiter auf mobilen Telekommunikationsgeräten dar. Doch seit Jahren nahm die SMS-Nutzung in Deutschland beständig ab. Doch 2021 gab es ganz unerwartet einen Aufschwung. Und dafür gibt es natürlich Gründe.

„SMS“ steht für „Short Message Service“. Der Dienst wurde ursprünglich für den GSM-Mobilfunk (Global System for Mobile Communications) entwickelt. Am 3. Dezember 1992 schickte der Ingenieur Neil Papworth die allererste SMS mit dem Text „Merry Christmas“ von einem PC aus an ein Handy. Am 21. Dezember 2021 wurde sie als NFT für 107.000 Euro für wohltätige Zwecke versteigert.

SMS als Sicherheit

Wie Golem unter Berufung auf die Bundesnetzagentur berichtet, wurden im vergangenen Jahr 2021 7,8 Milliarden SMS in Deutschland verschickt. Und damit 800 Millionen mehr als noch 2020. Dabei zeigte der Trend seit dem Höhepunkt 2012 kontinuierlich nach unten: Vor zehn Jahren verschickte man in Deutschland noch 59,8 Milliarden Kurznachrichten – die Marke gilt als bisheriger Rekord. Mit dem Aufkommen der Smartphones setzte auch der Rückgang ein.

Aber warum ist jetzt die Nutzung von SMS wieder angestiegen? Als eine der möglichen Hauptursachen nennt die Behörde die Zwei-Faktor-Authentifizierung zur Sicherung von Online-Konten und zur Identitätsverifikation. Dieses Verfahren breitet sich immer weiter aus, da es als besonders sicher gilt. Zwar muss diese nicht zwangsläufig immer mit Hilfe von SMS aktiviert werden, doch offenbar entscheiden sich viele Menschen in Deutschland gerade für diese Option.

SMSen im Notfall

Zudem fielen im Oktober 2021 Facebook, WhatsApp und Instagram für sechs Stunden aus. Und in der Zeit wurden extrem viele SMS verschickt – O2 meldete zum Beispiel einen Anstieg um das Dreifache im Vergleich zu den Vorabenden.

Ob der SMS-Trend anhalten kann, ist noch nicht absehbar. Es zeigt sich allerdings, dass sie in bestimmten Situationen noch immer eine veritable Alternative darstellt. Übrigens gibt es drei Programme, mit denen du SMS anonym versenden kannst.

Quelle: Bundesnetzagentur (via Golem)

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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