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Apple bringt mächtigen „Lockdown“-Modus – aber nicht für alle

Sicherheit wird demnächst bei Apple so groß wie noch nie zuvor geschrieben. Der neue „Lockdown“-Modus soll Besitzerinnen und Besitzer vor schweren Cyberangriffen schützen. Allerdings bekommen ihn nur sehr wenige auf das gewünschte Gerät.

iPhone vor einem MacBook
Was plant Apple 2022? © Getty Images/Jakub Porzycki/NurPhoto

Immer wieder machen Meldungen über Hackingangriffen und erbeuteten Nutzerdaten die Runde. Das Thema Sicherheit im Internet beschäftigt viele, so auch Apple. Der iPhone-Hersteller möchte deshalb wohl bislang stärksten Schutz gegen unerlaubte Zugriffe überhaupt herausbringen. Allerdings sollen nur die Wenigsten davon profitieren können.

Apple sagt mit „Lockdown“-Modus Spionage den Kampf an

Apple hat den sogenannten „Lockdown“-Modus fürs iPhone in einem neuen Blog-Eintrag bekannt gegeben. Dieser richtet sich in erste Linie an Personen, die besonders als Ziele möglicher Spionage-Angriffe gelten.

Dabei soll insbesondere der Fokus auf Zero-Day-Lücken liegen – also Sicherheitslücken, die den Herstellern selbst noch nicht bekannt sind und die deshalb besonders einfach und unbemerkt ausgenutzt werden könnten.

Mehr Sicherheit, aber viel weniger Nutzbarkeit

Wer den „Lockdown“-Modus einschaltet, muss allerdings gehörige Einbußen bei der Nutzung hinnehmen. So soll die iMessage-App dann kaum noch Anhänge wie zum Beispiel Bilder anzeigen können. Die Link-Vorschau soll dann ebenfalls nicht mehr funktionieren und im Safari-Browser soll etwa die Just-in-Time-JavaScript-Kompilierung inaktiv sein. Ausnahmen könnten für vertrauenswürdige Webseiten durch Whitelisting vorgenommen werden.

Zudem soll es nicht mehr möglich sein, Einladungen und Anfragen durch Dritte zu erhalten, sofern man zuvor noch nie mit ihnen in Verbindung getreten ist. Die USB-Schnittstelle wird deaktiviert und das Mobile-Device-Management wird ebenfalls eingeschränkt.

Bekommst du den „Lockdown“-Modus?

Wer jetzt trotzdem damit liebäugelt und bereit wäre, die Einschränkungen für mehr Sicherheit in Kauf zu nehmen, wird vermutlich trotzdem leer ausgehen. Denn der „Lockdown“-Modus sei eine „extreme, optionale“ Maßnahme, die ausdrücklich nur für sehr wenige Personen gedacht ist, bei denen die Gefahr schwerwiegender, zielgerichteter Bedrohungen ihrer digitalen Sicherheit besteht.

Wer diese Personen überhaupt sind, spezifiziert Apple nicht. Möglich sind jedoch hochrangige und besonders einflussreiche Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Politik, Militär und Wirtschaft.

Die neue Funktion soll mit iOS 16 sowie iPadOS 16 auf iPhones und Apple-Tablets erscheinen. Auf MacBooks und anderen Computern erscheint sie mit macOS 13 Ventura. Das ist übrigens nicht die erste Maßnahme, die der Konzern aus dem kalifornischen Cupertino gegen Cyberkriminalität in Angriff nehmen will: Unter anderem wollen Apple und Google gegen die Spyware Hermit vorgehen.

Quelle: Apple

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