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Zurück von den Toten? Start-up will ausgerotteten Vogel zurück ins Leben bringen

Seit über 300 Jahren nun gilt der Dodo als ausgestorben. Forschende aus den USA wollen ihn nun aber klonen und so wiederbeleben.

Dodo-Vogel vor einem Urwald
Der Dodo-Vogel ist seit Jahrhunderten ausgestorben. © quickshooting/bennymarty - stock.adobe.com [M]

Erst jüngst hatte das US-amerikanische Start-up Colossal mit seinen Plänen von sich reden gemacht, das vor circa 600.000 Jahren ausgestorbene Wollhaarmammut wiederbeleben zu wollen. Nun soll offenbar noch eine weitere Spezies von den Ambitionen des Unternehmens zu profitieren. Mehr als 200 Millionen US-Dollar hat das Team bereits eingesammelt, um den ebenfalls ausgestorbenen Dodo-Vogel aus dem Totenreich zurückzuführen.

Dodo-Vogel könnte bald zurückkehren

Aus Sicht der leitenden Paläogenetikerin des Projekts, Beth Shapiro, ist der Dodo ein Paradebeispiel für Spezies, die ausstarben, weil Menschen ihren Fortbestand unmöglich machten. Nach dem Wollhaarmammut und dem Tasmanischen Tiger ist der flugunfähige Vogel die mittlerweile dritte Tierart, die die Forschenden von Colossal zurück ins Leben holen wollen.

Im Gespräch mit Fortune erklärt Shapiro, dass sie ihre gesamte Laufbahn den genetischen Fortschritten im Bereich uralter DNA gewidmet und das Genom des Dodo-Vogels vollständig sequenziert habe. Daher sei sie „begeistert, mit Colossal und den Menschen auf Mauritius zusammenzuarbeiten, um das Aussterben des Dodo zu stoppen und ihn schließlich wieder zum Wildnisgebiet zu machen. Ich freue mich besonders darauf, die genetischen Rettungsinstrumente für Vögel und den Vogelschutz weiterzuentwickeln“.

Dodos lebten ursprünglich auf Mauritius, einem Inselstaat im Indischen Ozean. Sie waren knapp einen Meter groß und wogen etwas weniger als 20 Kilogramm. Zwar gibt es zahlreiche Zeichnungen der Vögel, darüber hinaus wissen wir aber ausgesprochen wenig über sie.

Colossal will „Hindernisse und Chancen“ überwinden

Die Forschenden von Colossal arbeiten aber nicht nur zum Spaß daran, ausgestorbene Spezies wie den Dodo wiederzubeleben. So könnten ihre Methoden etwa dabei helfen, vom Menschen zerstörte Ökosysteme zu rekonstruieren. Auch für die Menschheit selbst gibt es Anwendungsgebiete.

„Gentechnologien schützen uns und unsere Nahrungsquellen bereits vor Infektions- und Erbkrankheiten“, erklärt George Church, Mitbegründer von Colossal. „Eine Gesellschaft, die sich mit gefährdeten und ausgestorbenen Genvarianten auseinandersetzt, ist in der Lage, viele praktische Hindernisse und Chancen in den Bereichen Kohlenstoffbindung, Ernährung und neue Materialien zu bewältigen.“

Quellen: Colossal Laboratories & Biosciences; Fortune

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