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Alternative für ChatGPT: Google-CEO sagt OpenAI den Kampf an

Bard, ein neues Sprachmodell aus dem Hause Google, soll ChatGPT den Kampf ansagen. Bislang ist noch unklar, was das Tool auf dem Kasten hat.

ChatGPT und die Google-Suche nebeneinander auf zwei Smartphones
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Im Laufe der vergangenen Wochen zog der intelligente Textgenerator ChatGPT weltweit die Blicke der Öffentlichkeit auf sich. Allein binnen des ersten Monats scharte der Dienst mehr als 100 Millionen Nutzerinnen und Nutzer um sich. Selbst den frühen Zuwachs der Social-Media-App TikTok übertrifft er damit um Längen. Nun aber will offenbar auch Google ein Stück vom Kuchen abhaben. ChatGPT soll künftig dem Konkurrenten Bard aus dem kalifornischen Mountain View weichen.

Bard: Eine Alternative für ChatGPT?

Rund zwei Jahre ist es nun her, dass Google erstmals das neuronale Sprachmodell LaMDA (Language Model for Dialogue Applications) präsentierte. Während einer Keynote im Mai 2021 versprach das Unternehmen, die von dem Modell generierten Antworten seien „sinnvoll, interessant und kontextspezifisch“. Mit dem 2022 präsentierten Nachfolger LaMDA 2 sollten bereits „natürliche Konversationen“ möglich sein. Bislang erlangte das Modell in der Öffentlichkeit allerdings keine große Aufmerksamkeit.

Erst die Vorstellung des Chatbots ChatGPT des durch Microsoft und Elon Musk finanzierten Unternehmens OpenAI erreichte die breite Masse. Umso wichtiger scheint es für Google, dieses Momentum für seine eigenen Zwecke zu nutzen. „Wir haben an einem experimentellen KI-Dienst gearbeitet, der von LaMDA unterstützt wird und den wir ‚Bard‘ nennen“, erklärte Sundar Pichai, CEO von Google und Alphabet daher am Montag in einem Beitrag. Sogenannte „Trusted Tester“ sollen seitdem Zugriff auf das Tool erhalten. Die Öffentlichkeit erhalte erst in den kommenden Wochen Zugang.

„Bard versucht, die Breite des weltweiten Wissens mit der Leistung, Intelligenz und Kreativität unserer großen Sprachmodelle zu kombinieren. Es greift auf Informationen aus dem Internet zurück, um aktuelle, qualitativ hochwertige Antworten zu liefern. Bard kann ein Ausdruck für Kreativität und ein Ausgangspunkt für Neugier sein – ob es nun darum geht, einem Neunjährigen die neuen Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops der NASA zu erklären oder mehr über die derzeit besten Stürmer:innen im Fußball zu erfahren.“

Sundar Pichai

Sprachmodell für deinen Alltag

Zum Vergleich: ChatGPT greift auf einen Wissensstand zurück, der auf das Jahr 2021 beschränkt ist. Seitdem wurde er nicht aktualisiert. Der Vorteil von Bard liegt daher in erster Linie in seiner Aktualität. Da der Google-Chatbot bislang aber nicht der breiten Öffentlichkeit geöffnet wurde, ist bislang unklar, wie sich die beiden Kontrahenten im direkten Vergleich schlagen. Die Weiterentwicklung solcher Werkzeuge könnte es zudem immer schwieriger machen, Texte von Mensch und Maschine auseinanderzuhalten.

Auf lange Sicht sieht Google vor, die Vorteile der hauseigenen Künstlichen Intelligenz (KI) in seine alltäglichen Produkte einzubinden. Schon jetzt konfrontiert das Unternehmen seine Kundinnen und Kunden mit den Vorteilen fortschrittlicher Algorithmen im Kontext seiner Suchmaschine oder des Google Assistant. Neue KI-Technologien wie LaMDA, PaLM, Imagen und MusicLM sollen auf frühere Entwicklungen aufbauen „und schaffen völlig neue Möglichkeiten, mit Informationen umzugehen – von Sprache und Bildern bis hin zu Video und Audio“, so Pichai.

Die Einbindung von Bard als Alternative von ChatGPT in die Google-Suche, Smart-Home-Systeme oder sogar das Handy-Betriebssystem Android könnte im Laufe der kommenden Jahre Entwicklungen von entscheidender Bedeutung nach sich ziehen.

Quelle: Google

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