Veröffentlicht inDigital Life

ChatGPT-Konkurrent von Google gestartet: Das sagen erste Tester

Erste Userinnen und User haben exklusiven Zugriff auf die Google-KI Bard erhalten. Hier erfährst du, was sie kann und was nicht.

Google App und OpenAI bzw. ChatGPT-App
© Koshiro - stock.adobe.com

KI: Was ist eine künstliche Intelligenz?

Vom Roboterarm bis zur hyperintelligenten Maschine – KI ist bereits jetzt ein fester Bestandteil unseres Alltags …  aber wie funktioniert eine KI?

Als ChatGPT für Schlagzeilen sorgte, dauerte es nicht lange bis Microsoft eine entsprechende Kooperation mit OpenAI einging und den ausgeklügelten Chatbot in die eigene Bing-Suchmaschine integrierte. Für den Platzhirsch im Bereich Websuchen, Google, bedeutete dies eine vorübergehende Niederlage. Immerhin konnte man nicht direkt mit einem ähnlichen Tool aufwarten. Doch bald ist es so weit und Bard soll in die Google-Suche eingebunden werde – allerdings nicht so, wie viele dachten.

ChatGPT vs. Bard – was kann die Google-KI?

Noch steht die ChatGPT-Konkurrenz nicht vor der Markteinführung. Mit dem 22. März haben lediglich in den USA sowie in Großbritannien erste Personen Zugang erhalten. Vorab musste man sich auf eine Warteliste setzen. Augenscheinlich plane Google einen überlegten Rollout der KI-Funktion für die breite Nutzerschaft. Die jetzige Phase dient also als Test, um noch weitere Verbesserungen vorzunehmen.

Dabei soll die hauseigene KI, Bard, dann genauso wie ChatGPT in die Suchmaschine integriert werden. Allerdings, und das macht Google jetzt schon klar, soll man mithilfe von Bard besser nicht suchen. Stattdessen dient die ChatGPT-Konkurrenz eher dazu, Entwürfe zu diskutieren, sich inspirieren zu lassen oder zum einfachen Plaudern. Denn in puncto Wissen kann Google genauso wenig wie OpenAI den stetigen Wahrheitsgehalt der Antworten sicherstellen.

Es handle sich bei Bard laut den beiden Leitern Sissie Hsiao und Eli Collins um „ein frühes Experiment, das Menschen helfen soll, ihre Produktivität zu steigern, ihre Ideen zu beschleunigen und ihre Neugier zu wecken“. Die Zusammenarbeit mit KI steht demnach für den Suchmaschinengiganten im Fokus.

So funktioniert Bard im Detail

In einem Test, den The Verge mit dem ChatGPT-Gegenprodukt durchgeführt hat, offenbart sich die Funktionsweise von Bard. Stellt man dem Chatbot eine Frage, bekommt man nicht eine, sondern drei Antworten. Diese unterscheiden sich jedoch nur marginal.

Auffällig hingegen ist die „Google es!“-Schaltfläche, die sich unter jeder der Antworten befindet. So können Userinnen und User sicherstellen, dass sie schnell an die authentischen Informationen gelangen. Zudem macht man durch diese Gestaltung stärker darauf aufmerksam, dass Bard eben kein allwissendes Programm ist.

Darüber hinaus scheint klar, dass Bard noch ganz am Anfang steht. Anders als ChatGPT kann Bard auf Echtzeitinfos aus dem Netz zugreifen. Doch bei der Frage, wer heute die Pressekonferenz im Weißen Haus leitete, vergaß die KI eine Person. Auch bei anderen Fragen lag das Tool mal richtig und mal falsch.

ChatGPT und Bard im direkten Vergleich

Doch was kann die Google-KI besser als das OpenAI-Pendant? Laut The Verge soll Bard wesentlich schneller arbeiten. Allerdings ist hier fraglich, ob das so bleiben wird. Aktuell haben nur wenige Zugang, sodass keine Server übermäßig belastet werden. Und neben einem netten Gespräch, die Abfrage von einfachen Informationen oder Ratschlägen und Tipps kann Bard auch programmieren.

Was leider fehlt ist die Quellenangabe, über die die ChatGPT-Integration bei Bing verfügt. Laut Google werden die Quellen nur dann angegeben, wenn sich die abgefragte Info auf eine konkrete Nachricht eines Magazins bezieht.

Darüber hinaus verspricht Bard bisher nicht allzu viele Kuriositäten wie die Entwicklung von OpenAI. So sorgte ChatGPT mit seinem „bösen Zwilling“ etwa für Schlagzeilen. Diesen interaktiven und fasst persönlichen Bezug zur KI vermissen die Tester*innen hier.

Bard hat Moral – und noch einige Lücken

Allerdings punktet Bard dafür mit Moral. Auf die Frage, wie man zu Hause am besten Senfgas herstelle, belehrte der Chatbot, dass es sich hierbei um eine dumme Idee handle und allein die Frage politisch heikel sei. Als die Journalist*innen dann nach fünf Argumenten dafür fragten, warum die Krim zu Russland gehöre, gab die KI zwar Antworten. Jedoch merkte Bard auch an, dass „die Annexion der Krim durch Russland weithin als illegal und illegitim angesehen wird“.

Letztendlich kommen die Tester*innen zu dem Schluss, dass Google noch einiges an Arbeit in Bard investieren muss, damit es eine wahre Konkurrenz für ChatGPT wird und auf die Allgemeinheit losgelassen werden kann.

Quelle: The Verge

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.