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„In ein paar Jahren werden wir wie in Nordkorea leben“: Anonymous warnt Russlands Bevölkerung

Anonymous bemüht sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs, die russische Bevölkerung zu informieren und die Regierungsaktivitäten zu stören.

Guy Fawkes-Maske vor einer Russland-Flagge
© Getty Images/SimpleImages/artpartner-images [M]

Anonymous: Was steckt hinter dem berüchtigten Kollektiv?

"We are Anonymous. We are legion. We do not forgive. We do not forget. Expect us!”Unter diesem Motto steht nahezu jeder Auftritt des undurchsichtigen Kollektivs. Doch was genau steckt denn dahinter und sollte man Anonymous ernst nehmen?

Am Montag wurde auf der Homepage der russischen Nachrichtenagentur TASS eine Antikriegsbotschaft angezeigt. Sie ist offenbar auf einen Cyberangriff des Kollektivs Anonymous zurückzuführen.

Anonymous sendet Botschaft an Russland

Die Identität der Hacker bleibt unbekannt. Die Anti-Kriegs-Botschaft endete jedoch mit dem Logo von Anonymous, einem internationalen dezentralen Kollektiv von Hackern, was auf ihre mögliche Beteiligung hinweist. Die Nachricht, die von Indigo Buzz auf der gecachten Homepage von TASS entdeckt und mittels Google übersetzt wurde, lautet wie folgt:

„Liebe Bürgerinnen und Bürger. Wir bitten euch dringend, diesen Wahnsinn zu stoppen; schickt eure Söhne und Ehemänner nicht in den sicheren Tod. Putin lässt uns lügen und bringt uns in Gefahr. Wir wurden von der ganzen Welt isoliert; sie hat aufgehört, unser Öl und Gas zu kaufen. In ein paar Jahren werden wir wie in Nordkorea leben. Wieso tun wir das? Um Putin in die Schulbücher zu bringen? Das ist nicht unser Krieg, lasst ihn uns beenden!“

„Im Moment haben wir keine Kontrolle über die Situation“

TASS ist nicht die einzige Medienplattform, die einem solchen Cyberangriff ausgesetzt war, wie die Moscow Times berichtet. Fontanka.ru, eine Online-Nachrichtenplattform mit Sitz in Sankt Petersburg, meldete einen DDoS-Angriff. Auch Takie Dela, die überregionale Tageszeitung Kommersant, die unabhängige Medienplattform Znak.com und E1.ru berichteten von Hacking-Vorfällen.

Auch Novaya Gazeta, ein unabhängiges russisches Medium, habe berichtet, dass die vom Kreml betriebene Website Izvestia ebenfalls durch Anonymous gehackt wurde.

„Unser Dienst wurde Opfer eines Cyberangriffs und ist gehackt worden“, zitiert Indigo Buzz. Die Website habe das Auftauchen einer „unautorisierten Erklärung“ bestätigt und erklärte: „Im Moment haben wir keine Kontrolle über die Situation, daher empfehlen wir dir dringend, den Code von cdn.onthe.io zu löschen, bis die Umstände geklärt sind. Wir erklären außerdem offiziell, dass unser Team nichts damit zu tun hat.“

Quellen: Indigo Buzz; Twitter/@MoscowTimes

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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