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Experte warnt vor KI: Finanzkrise ist „nahezu unvermeidbar“

Braucht KI strengere Regularien? Wenn es nach Gary Gensler, Vorsitzendem der US-Börsenaufsicht, geht schon. Andernfalls drohe der Welt eine schwere Wirtschaftskrise noch vor Ende des Jahrzehnts, mahnt der Experte.

Symbolbild für Künstliche Intelligenz: Das digitale Auge
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KI: Was ist eine künstliche Intelligenz?

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Ob Künstliche Intelligenz (KI) sich positiv oder negativ auf die Wirtschaft auswirken wird, sorgt unter Fachleuten für kontroverse Diskussionen. Nun meldet sich Gary Gensler, Chef der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC, zu Wort. Wenn nicht bald Maßnahmen getroffen werden, mahnt Gensler, sei eine globale Finanzkrise „nahezu unvermeidbar“.

KI: Finanzexperte mahnt zu strengen Regulierungen

Im Gespräch mit der Financial Times (Paywall) rät SEC-Chef Gensler den Einsatz von KI-gesteuerter Software stärker unter staatlich Beobachtung zu stellen. Eine Bedrohung sieht der Behördenleiter etwa durch Marktmonopolisierung. Sie entsteht, sollten zu viele Marktteilnehmer auf ein und dasselbe KI-Programm zurückgreifen. Besonders die Möglichkeit, dass dieses Softwaremodell nicht von einem durch die amerikanische Behördenaufsicht regulierten Unternehmen vertrieben werden könnte, besorgt den Finanzexperten.

Auf dem KI-Markt herrsche eine undurchsichtige „Netzwerkökonomie“, berichtet Gensler gegenüber der Financial Times. Ohne weitreichende Regularien sei es „nahezu unvermeidbar“, dass es durch KI noch in diesem Jahrzehnt zu einer weltweiten Finanzkrise komme.

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Mehr Kooperation gefordert

Die mögliche Krise sei dabei nicht nur auf den Tech-Markt konzentriert, zitiert die Financial Times den Regulator, sondern könne sich auch auf verschiedene Sektoren im Finanz- und Immobilienmarkt ausweiten. Die weitreichende Regulierung des Einsatzes von KI stelle die Behörden daher vor eine „große Herausforderung“, bestätigt Gensler.

„Es ist ein schwer zu lösendes Problem der Finanzstabilität, da sich der Großteil unserer Regulierung auf einzelne Institutionen, einzelne Banken, einzelne Geldmarktfonds und einzelne Broker bezieht“, ließ Gensler das amerikanische Wirtschaftsblatt wissen. Um einer möglichen Eskalation auf den Märkten entgegen zu wirken, fordert er vor allem verstärkte Kooperation von Finanzwächtern aus verschiedenen Behörden und Branchen.

Umstrittener Regulator

Nicht nur beim Thema KI setzt Gensler auf Regulierungen. Entsprechend stark steht der SEC-Vorsitzender bei Wirtschaftsliberalen in der Kritik. Gegenüber Yahoo Finance beschuldigte Crypto-Experte Scott Melker Gensler bei der Planung zur Regulierung von Crypto-Währungen eng mit der Trading-Börse FTX zu deren Vorteil zusammengearbeitet zu haben. Aufgrund seiner umstrittenen Verbindungen zum mittlerweile wegen Betrugs in Milliardenhöhe angeklagten FTX-CEO Sam Bankman-Fried lud ihn Ende letzten Monats der amerikanische Kongress vor, berichtet die New York Post.

Quellen: Financial Times, Yahoo Finance, New York Post

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