Bisherigen Medienberichte zufolge kann die neue, KI-gestützte Version von Amazons Alexa bislang kaum reale Nutzer*innen vorweisen. Eine Analyse von Reuters hatte nahegelegt, dass es auffällig schwer sei, echte Erfahrungsberichte zur neuen Funktion zu finden. Amazon widerspricht nun entschieden mit einer konkreten Angabe.
Amazons Alexa+: Kritik nicht erwünscht
„Es ist einfach falsch zu sagen, dass Alexa+ nicht verfügbar sei“, erklärt Eric Sveum, Sprecher für Amazon und Alexa, gegenüber The Verge in einer E-Mail. Laut dem Unternehmen haben bereits „Hunderttausende Kunden […] Zugang zu Alexa+ und wir laden ständig weitere Kunden ein, die einen frühen Zugang beantragt haben“. Vorgestellt wurde die KI-Erweiterung der Sprachassistenz schon im Februar 2025.
Zur Veranschaulichung lieferte Amazon sogar einen Screenshot der Einladungsmails mit. Alexa+ ist für Prime-Mitglieder kostenlos nutzbar, ansonsten kostet der Dienst 19,99 US-Dollar pro Monat. Erste Testphasen laufen bereits seit Ende März, wobei laut Amazon besonders Besitzer*innen ausgewählter Echo Show-Geräte bevorzugt werden.
Gleichzeitig berichtete Engadget, dass in der vergangenen Woche offenbar eine größere Welle an Einladungen verschickt wurde. Auch dort bestätigte Amazon, dass bereits zahlreiche Kund*innen Alexa+ getestet hätten. Einige Funktionen wie etwa die Identifikation einzelner Familienmitglieder oder die Integration in Browser und Fire-TV-Geräte sollen laut Amazon noch folgen.
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Kritik basiert auf mangelnden Nachweisen
Reuters hatte zuvor berichtet, dass es trotz intensiver Recherche auf Plattformen wie YouTube, TikTok, Reddit und Facebook keine verifizierten Nutzer*innen finden konnte. Zwar stieß die Agentur auf zwei Reddit-Beiträge, deren Autorinnen von Alexa+ berichteten – allerdings konnte Reuters deren Identität nicht überprüfen.
Quellen mit thematischer Einsicht haben Reuters bestätigt, dass der Dienst derzeit noch mit Problemen zu kämpfen habe. So schreite die Ausrollung nur sehr langsam voran. Alexa+ antworte darüber hinaus auf einige Fragen oder Aufgaben nur sehr langsam. Auch das Halluzinieren, eine bekannte Krankheit von KI-Systemen, bei der ungenaue oder schlicht falsche Informationen weitergegeben werden, sei ein Thema. Zuletzt ist die Betreibung von Alexa+ wohl sehr teuer, geben die Quellen preis.
Mit den neuen Fähigkeiten will Amazon Alexa, die inzwischen elf Jahre alte Sprachassistentin, komplett überarbeiten. Künstliche Intelligenz und jede Menge weitere Verbesserungen sollen den Dienst auf ein modernes Level heben und zur Konkurrenz aufschließen.
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Quelle: The Verge, Engadget, Reuters
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