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„Unerträglich“: Neue Elektroautos gehen bizarre Wege

Elektroautos sind nicht nur umweltschonender, sondern auch wesentlich leiser als Verbrenner. Nicht allen passt das.

Dodge Charger Daytona SRT
© Stellantis

Elektroautos für unter 18-Jährige // IMTEST

Noch keine 18 Jahre alt aber Lust auf Mobilität? Mit diesen kleinen Elektroautos ist das möglich.

Über die letzten Jahre hinweg haben Elektroautos zunehmend an Bedeutung in der Verkehrswende gewonnen. Allerdings hat der europäische Markt zuletzt einen leichten Rückgang erlebt. Während die Automobilindustrie in China weiter voranschreitet, stehen deutsche Autobauer wie Volkswagen vor Herausforderungen. Dennoch verfügen einige Unternehmen bereits über Strategien, um potenzielle Kundinnen und Kunden für sich zu gewinnen.

Elektroautos: Jetzt auch in laut

Vielen Menschen fällt es nicht allzu leicht, sich mit den weitestgehend stummen Motoren der Stromer anzufreunden. Sie wünschen sich das Brummen und Brüllen der Verbrenner und können sich nur schwer davon trennen. Mit dem praktischen Nutzen der neuen Generation von Fahrzeugen hat das wenig zu tun, doch ist es ein Faktor, der bei einigen Fahrbegeisterten die Kaufentscheidung beeinflussen dürfte.

„Während sich die meisten BEVs mit ihren nahezu geräuschlosen Elektromotoren brüsten, wäre das für Dodge einfach nicht genug“, erklärte der niederländische Automobilhersteller Stellantis schon Mitte 2022. „Der Charger Daytona SRT Concept dröhnt mit 126 Dezibel genauso laut wie der SRT Hellcat, erzeugt durch ein neues, zum Patent angemeldetes Fratzonic Chambered Exhaust System. Ja, Dodge hat einem Elektroauto einen Auspuff verpasst.“

Mit Projekten wie diesen ist Stellantis jedoch nicht allein. Toyota etwa hat sich dazu entschieden, seinen Modellen einen (eigentlich überflüssigen) Schaltknüppel hinzuzufügen. „Wir wollen den Kunden ein ‚Wow‘-Gefühl vermitteln“, zitiert das Wall Street Journal Takero Kato, den Leiter einer neuen EV-Gruppe bei Toyota. HUG Technik zufolge seien die 126 Dezibel des Daytona-Konzepts „unerträglich Laut“. Bei einer solchen Lautstärke handele es sich um die „Schmerzgrenze“.

„Ein authentisches und echtes Erlebnis“

„Die Autohersteller reagieren damit auf die Befürchtung einiger Enthusiasten, dass Elektroautos keine Seele haben“, meint Ed Kim. Im Gespräch mit Business Insider sagte der Präsident und Chefanalyst von AutoPacific, dass sich das künstliche Getriebe und Gebrüll auf Dauer aber wohl nicht durchsetzen würden. Stattdessen glaube er, „dass viele Autofahrer ein authentisches und echtes Erlebnis suchen“.

Es bleibt daher abzuwarten, ob Hersteller wie Stellantis und Toyota auch weiterhin an der Verbrenner-Romantik festhalten oder nicht doch lieber Platz für die neue, leise Art der Elektroautos machen werden.

Quelle: Stellantis; The Wall Street Journal; HUG Technik; Business Insider

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