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Audi: Managerin warnt vor anhaltender Krise – „das dauert Jahre“

Am deutschen Markt machen sich Chip-Engpässe zunehmend bemerkbar. Sie treffen auch gefestigte Automobilkonzerne wie Audi.

Kühlergrill eines Audis
© Andrey Cherlat - stock.adobe.com

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Die deutsche Automobilindustrie hat mit einem Halbleiter-Engpass zu kämpfen, der voraussichtlich noch Jahre andauern wird, selbst wenn bedeutende Chip-Hersteller Fabriken im Lande errichten werden. Die Äußerungen einer hochrangigen Audi-Managerin haben das Ausmaß des Problems verdeutlicht.

Audi rechnet mit „Milliardeninvestitionen“

In letzter Zeit haben die deutschen Automobilhersteller und die Elektronikhersteller die Hauptlast der Produktionsverzögerungen zu spüren bekommen, die auf einen weltweiten Chipmangel zurückzuführen sind. Die Herausforderung hat Industriekapitäne und Gesetzgeber dazu veranlasst, ihre Abhängigkeit von wichtigen asiatischen und amerikanischen Chiplieferanten zu diversifizieren.

Um diesem Mangel entgegenzuwirken, hat die deutsche Hauptstadt den roten Teppich für prominente Chiphersteller aus aller Welt ausgerollt. Indem man sie mit erheblichen finanziellen Anreizen lockt, hofft Berlin, die heimischen Produktionskapazitäten zu steigern. Große Unternehmen wie Intel aus den Vereinigten Staaten und TSMC aus Taiwan sind dem Ruf gefolgt und haben ihre Absicht bekundet, noch in diesem Jahr mit dem Bau von Fabriken in Deutschland zu beginnen.

Allerdings werden diese Pläne, so großartig sie auch erscheinen mögen, nicht sofortige Ergebnisse bringen. „Es dauert Jahre. Es geht um Milliardeninvestitionen“, zitiert Reuters Renate Vachenauer, Beschaffungsleiterin bei Audi.

„Wir müssen viele Hebel in Bewegung setzen“

Vachenauer bot eine einzigartige Perspektive auf mögliche Zwischenlösungen, um die Auswirkungen der Halbleiterkrise abzumildern. Sie schlug vor, dass Autohersteller wie Audi die Herausforderung umgehen könnten, indem sie die Vielfalt der Chips, die sie in ihre Fahrzeuge integrieren, rationalisieren. Bei den erstaunlichen 8.000 verschiedenen Chiptypen, die derzeit in Autos verbaut werden, gibt es ein riesiges Optimierungspotenzial.

„Wir müssen viele Hebel in Bewegung setzen, um das Angebot an Halbleitern zu stabilisieren und uns auch auf dem Maklermarkt ein wenig einzudecken“, erläuterte sie ihren Standpunkt.

Die Ansiedlung neuer Chipfabriken ist zwar eine zukunftsweisende Strategie, doch die deutsche Automobilbranche muss in absehbarer Zeit einen mehrgleisigen Ansatz verfolgen, um in den unruhigen Gewässern der Halbleiterindustrie zu navigieren.

Quelle: Reuters

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