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E-Bikes: Diese Marken könnten bald aus dem Handel verschwinden

E-Bikes versprechen ein Plus an Fahrspaß und Umweltschutz. Dennoch gehen immer mehr Hersteller in die Insolvenz. Das steckt hinter der Pleitewelle.

Abgebildet ist eine Reihe geparkter E-Bikes.
© Maryana - stock.adobe.com

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Seit 2016 versucht die dänische Firma Mate Bike, sich als Größe auf dem europäischen Markt für E-Bikes zu etablieren. Doch dabei stieß man auf einige Hürden. Nun muss das Unternehmen Insolvenz anmelden. Neben einer gravierenden eigenständigen Fehlentscheidung litt der Konzern an Problemen, die zur Zeit die gesamte Branche betreffen.

E-Bikes: Darum ging dieser Hersteller pleite

Egal, ob für mehr Spaß beim Fahren, wegen mehr Komfort auf langen Strecken oder als umweltschonendere Alternative zum Auto: Die Nachfrage nach E-Bikes stieg in den letzten Jahren rasant an. Auch Mate Bike hat seine Elektroräder in zwanzig verschiedenen Ländern vertrieben. Doch die Expansion nach Großbritannien war mit einer ärgerlichen Panne verbunden.

Als mit der Pandemie elektrisch unterstützte Fahrräder im vereinigten Königreich immer gefragter wurden, wollte Mate Bike auch diesen Markt schnellstens erobern. Dabei handelte man jedoch etwas voreilig. Die E-Bikes entsprachen nämlich nicht den britischen Verkehrsvorschriften. Eine aufwendige Rückführaktion kostete das dänische Unternehmen Millionen.

Laut dem Fachportal Bike Europe befindet sich Mate Bike zurzeit im sogenannten Chapter-11-Status seines Insolvenzverfahrens, nachdem das Unternehmen über neun Millionen Euro Schulden machte. Chapter 11 bezeichnet ein spezielles Sanierungs- und Reorganisationsverfahren, bei dem zahlungsunfähige Unternehmen weiterhin temporären Gläubigerschutz zu erhalten.

Durch diese finanzielle Unterstützung hat der in Kopenhagen ansässige E-Bike Hersteller nun die Möglichkeit, seinen Betrieb neu zu konzipieren. Dieser Schritt belegt, dass Mate Bike immer noch als Hoffnungsträger auf dem Markt gilt, obwohl ihm zuletzt eine schwere Fehlentscheidung zu schaffen machte.

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Diese Probleme betreffen Hersteller weltweit

Doch auch andere Probleme lassen Mate Bike ebenso wie dessen Mitbewerber zittern. Wie Focus berichtet, treffen Engpässe bei den Lieferketten die gesamte Branche. Insgesamt sei nach der Pandemie auch die Nachfrage merklich zurückgegangen. Vor Mate Bike haben auch andere E-Bike Fabrikanten kürzlich Konkurs angemeldet. Dazu zählen auch bekannte Marken wie VanMoof aus den Niederlanden oder Gleam-Bikes aus Österreich.

Ersten Einschätzungen nach könnte die Chapter-11-Insolvenz jedoch eine Chance für Mate Bike darstellen. Dasselbe Verfahren hat zuvor bei VanMoof gefruchtet. Der niederländische Hersteller konnte sich dadurch eine großzügige Investition des britischen Motorsportunternehmens McLaren sichern. Auch Mate Bike Vorsitzender Anders Kaasgaard zeigt sich überzeugt, dass man schon bald „die Zukunft von Mate Bikes teilweise sichern kann, damit wir diese E-Bike-Marke auf der ganzen Welt weiter aufbauen können.“

Quellen: Bike Europe, Focus

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