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8 Stunden arbeiten? Gen Z-lerin beschwert sich – und erntet harte Kritik

Dass Generation Z eine andere Sichtweise von Work-Life-Balance hat, ist bekannt. Akzeptiert wird diese deshalb aber noch nicht überall.

Junge Frau sitzt gestresst vor dem Laptop
© Jack Fotografo - stock.adobe.com

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Ab wann giltst du in Deutschland als armutsgefährdet? Die Antwort ist komplizierter, als du vielleicht denkst.

Im Netz zeigen sich viele auf die eine oder andere Art besessen von der Beziehung, die Gen Z zur Arbeit hat. Immer wieder sorgen entsprechende Beiträge in den sozialen Medien deshalb für Aufruhr. So auch nach dem TikTok-Video einer jungen Frau, die sich über ihren Job und die Arbeitszeit beschwert.

8 Stunden Arbeitszeit: „Ich habe keine Zeit, irgendetwas zu tun!“

Brielle Asero, die auf TikTok unter dem Benutzernamen @brielleybelly123 aktiv ist und über 125.000 Follower*innen hat, beklagte sich in einem fast anderthalb Minuten langen Video über den Mangel an Zeit aufgrund ihrer Arbeitszeit und dem Pendeln nach Hause. Aufgerufen wurde der Post bislang über 2,3 Millionen Mal und erhielt über 200.000 Likes.

Die Feststellungen und Fragen, mit denen sich Asero dabei an ihre Followerinnen und Follower richtet, sind dabei durchaus berechtigt. Mit der gängigen Praxis stehen sie allerdings nicht in Einklang: „Ich steige um 7:30 Uhr in den Zug und komme frühestens um 18:15 Uhr nach Hause. Ich habe keine Zeit, irgendetwas zu tun“, sagt Asero. Von 9 bis 17 Uhr zu arbeiten, sei „verrückt“. Deshalb fragte sie sich: „Wie kann man Freunde haben? Wie hast du Zeit, einen Mann zu treffen?“

TikTok-Video von @brielleybelly123

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So harsch reagierte das Netz

In den Kommentaren meldeten sich viele Gleichgesinnte, die ihr Hinterfragen der Arbeitszeit als richtig empfanden. Der bislang meistgelesene Post dazu lautet: „Die 40-Stunden-Woche ist mehr als überholt und deine Gefühle sind absolut berechtigt.“ Eine Debatte löste das Video unter der Nutzerschaft dennoch aus.

So veröffentlichten einige Personen Aseros Video mit missbilligenden Untertiteln auf anderen Plattformen wie X (ehemals Twitter). Einer schrieb beispielsweise: „Gen Z-Mädchen findet heraus, was ein richtiger Job ist.“ Allein dieser Beitrag erhielt über 15.000 Likes.

Jemand anders schrieb wiederum: „Omg, armes Baby hat seinen ersten Job. Wie…sie muss pendeln?? Wie…sie muss Essen kochen? Wie…keine Zeit oder Energie, um zu trainieren?? Wie…sie arbeitet persönlich und nicht aus der Ferne??? Wie… sie. muss. von. 9. bis. 17. arbeiten ??? Was????“ [sic]

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Das sagt die TikTokerin

Asero selbst erklärte die Reaktion auf ihr Video in einem Interview mit dem Rolling Stone. „Die meisten Leute, die wütend auf mich sind, lassen nur ihre Wut über die Zeit, die sie durch die langen Arbeitszeiten verloren haben, an mir aus. Ich wollte einfach Menschen zusammenbringen, die so empfinden, um möglicherweise eine Veränderung herbeizuführen“, erklärte sie.

Dabei ist die Unzufriedenheit mit dem Arbeitsalltag von 9 bis 17 Uhr kein neues Problem und in ihrem Ursprung keinesfalls auf die Gen Z zurückzuführen. Diese führt zwar öffentlich eine Abrechnung mit dem Eintritt ins Berufsleben und prägte schon Begriffe wie „stilles Kündigen“ und „fauler Mädchenjob“. An dem etablierten Modell von acht Stunden Arbeitszeit und dem tristen Berufsleben übten auch schon Generationen davor harte Kritik.

Quellen: TikTok/@brielleybelly123, Rolling Stone

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