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Online-Banking bei Sparkasse und Co. – „wird eingestellt“

Eine Entscheidung der Bundesregierung macht es Kundinnen und Kunden beim Online-Banking künftig schwerer, ein neues Konto zu eröffnen. Selbst Banken können dies nicht nachvollziehen.

Frau mit Smartphone und Online-Banking-Symbolen sowie dem Sparkassen-Logo
© Getty Images/iStockphoto [M]

Kein Online-Banking mehr bei der Sparkasse möglich

Wir zeigen dir im Video, was bei Störungen deines Online-Bankings bei der Sparkasse zu tun ist!

Ein Konto zu eröffnen, ist in der Regel kein aufwendiger Prozess. Willst du dies per Online-Banking erledigen, kann das allerdings schnell anders aussehen. Du benötigst dazu nämlich nicht nur deinen digitalen Personalausweis, sondern womöglich auch erst einen Termin beim Bürgeramt.

Online-Banking: So schwierig soll es werden

Um ein neues Konto bei der Sparkasse, ING und Co. im Rahmen des Online-Banking zu eröffnen, ist unter anderem der digitale Personalausweis nötig. Dieser dient zur Legitimation der künftigen Kontoinhaber*innen via „E-Ident“- beziehungsweise „eID“-Verfahren. Wer die dazu nötige PIN vergessen hat, konnte diese bislang einfach zurücksetzen. Ab sofort ist das aber nicht mehr möglich.

Wie die Bundesregierung erklärt, wurde „der PIN-Rücksetz- und Aktivierungsdienst […] ausgesetzt“. Nun „kann dieser Service ausschließlich im Bürgeramt angeboten werden“. Das bedeutet, dass du bei Verlust der PIN zunächst einen Termin bei deinem zuständigen Bürgeramt vereinbaren musst, um auf diesem Wege an einen neuen Code zu gelangen.

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Banken zeigen Unverständnis

Als Grund für die Entscheidung nannte das Bundesinnenministerium (BMI) gegenüber heise online den Sparhaushalt 2024. Dieser erfordere „eine Neubewertung aller Projekte und Dienste im Bereich Digitale Identitäten“. Die bislang verschickten Zurücksetzungsbriefe für die Änderung der PIN seien zudem nur zu rund 60 Prozent verwendet worden, teilte eine Sprecherin des BMI mit. Deshalb heißt es bis 31. Januar 2024, „der komplette Dienst wird […] eingestellt.“

Zu den Geldinstituten, die den Einsatz des digitalen Personalausweises beim Online-Banking vorantreiben wollen, gehören viele Sparkassen, ING Deutschland und Comdirect. Für die neu getroffene Entscheidung hat man deshalb wenig Verständnis. DSGV-Vorstand Joachim Schmalzl kritisiert laut Handelsblatt: „Die Einstellung des PIN-Rücksetzdienstes per Brief ist ein Rückschlag für die digitale Transformation in Deutschland.“

So sollten allein 80 Prozent der Sparkassen bis zum Sommer 2024 über die Möglichkeit der digitalen Kontoeröffnung verfügen. Auch andere übliche Prozesse, wie beispielsweise die Vergabe von Krediten beim Online-Banking war mit der Legitimation über den digitalen Ausweis geplant.

Quellen: Bundesregierung, heise online, Handelsblatt

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